Jetzt wurden Trauerschwäne am Nagoldwehr im Bereich der Monbachtalkurve gesichtet. Foto: Krauth-Kopp

Trauerschwäne kommen ursprünglich aus Australien. Inzwischen gibt es auch in Deutschland eine kleine Population. Jetzt wurden sie an einer Stelle gesehen, wo sie Naturschützer gar nicht vermuten.

Ein Leser des Schwarzwälder Boten berichtete, dass er Trauerschwäne am Nagoldwehr im Bereich der Monbachtalkurve gesichtet hat. Er war dort mit dem Fahrrad unterwegs.

Der Schwarz- oder Trauerschwan kommt ursprünglich aus Australien, berichtet dazu Janina Dinkelaker, Pressesprecherin des Landratsamtes Calw, auf Nachfrage unserer Redaktion. „In Deutschland haben sich ausgesetzte Tiere mittlerweile zu einer selbst erhaltenden kleinen Population entwickelt“, berichtet sie weiter.

Schwere Vögel

Wo kommen Trauerschwäne in der Region vor? Die Tiere würden immer wieder im Bad Liebenzeller Stadtsee und im Kurpark von Bad Wildbad gesichtet, berichtet Dinkelaker. Und wie sieht es mit dem Monbachtal aus? „Da diese schweren Vögel viel Anlauf zum Starten und Landen benötigen, ist ein freilebendes Vorkommen im Monbachtal eher untypisch“, so Dinkelaker. Über ein Vorkommen im Monbachtal sei der Naturschutz-Abteilung im Landratsamt nichts bekannt, berichtete Dinkelaker. Ab und zu gesellten sich Trauerschwäne zu den einheimischen Wasservögeln dazu. Sie seien gesellig und oft in größeren Gruppen unterwegs.

Auch ihre Nester legten sie in Kolonien an. Die Paare blieben ein Leben lang zusammen. „Schwarzschwäne sind ihrem Geburtsort sehr treu und bleiben im weiträumigen Einzugsgebiet“, war von Dinkelaker zu erfahren. Sie seien gerne auf Seen, Flussmündungen und Binnengewässern unterwegs. Sie bevorzugten seichtes Wasser mit wenig Strömung. Überschwemmungsflächen suchten sie ebenfalls zur Nahrungssuche auf, so Dinkelaker.

Der Stadtsee von Bad Liebenzell ist neben dem Kurparksee bei Vögeln als Lebensraum sehr beliebt. Allerdings haben sich am Kurparksee in jüngster Zeit vor allem die Nilgänse ausgebreitet. Diese Art stammt aus Afrika südlich der Sahara und aus Ägypten entlang des Nils. Sie hat inzwischen einheimische Enten weitgehend vertrieben. Das Problem ist inzwischen so groß, dass sich der Wildtierbeauftragte des Landratsamtes ein Bild vor Ort machen wird, wie von Dinkelaker zu erfahren war. Schließlich ist Deutschland nach den Vorgaben der EU dazu verpflichtet, sich um das Problem mit der Nilgans zu kümmern.