Beim THW-Ortsverband Trossingen hat Maik Merz Anfang des Jahres die Leitung übernommen. Mit seinen 25 Jahren ist er damit jetzt schon Ortsbeauftragter. Warum das waschechte Eigengewächs sich hier engagiert, verriet er im Gespräch.
Das Technische Hilfswerk ist eine Bundesanstalt. Es wurde 1950 gegründet und feiert also in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Der Ortsverband Trossingen besteht seit 1959 und war seit 1994 bis Ende 2021 unter der Leitung des Ortsbeauftragten Bernard de Groot.
Danach stand der Ortsverband drei Jahre lang unter der kommissarischen Leitung des stellvertretenden Ortsbeauftragten Klaus Hudlet, der seit dem Jahr 2005 zu den Ehrenamtlichen beim THW Trossingen zählt.
Anfang des Jahres 2025 hat Maik Merz den Posten des Ortsbeauftragten übernommen. Mit seinen 25 Jahren ist er ein sehr junger Ortsbeauftragter.
Mit zehn Jahren startete er
Doch Maik Merz ist ein Eigengewächs des THW Trossingen, schließlich ist er bereits im Jahr 2010 mit zehn Jahren in die Jugendgruppe eingetreten. Seither dreht sich sein Leben in der Freizeit rund um die Farbe Blau, genauer gesagt das THW-Blau.
Mit 18 wechselte er in die Aktiven-Gruppe, wurde vor vier Jahren Ortsjugendleiter sowie Ausbildungsbeauftragter und war nach Bernard de Groot und Klaus Hudlet der „Dritte Mann“. Klaus Hudlet habe ihn schon seit längerem begleitet „und in die Themen eingearbeitet für einen sanften Übergang“, erläutert der neue Ortsbeauftragte, der im Juli dieses Jahres offiziell in sein Amt eingeführt wird. Gleichzeitig wird Klaus Hudlet das THW Trossingen verlassen, da er in seine Heimat Zweibrücken zurückgehen wird.
Verantwortung übernommen
Als Kopf des Trossinger Ortsverbandes hat Maik Merz eine Menge zu tun, trägt die Verantwortung für alles Personelle, das Material, die Fahrzeuge, die Einsätze und ist zuständig für alle Anfragen. Doch er sagt: „Ich habe einen sehr guten Rückhalt in der Kameradschaft, und das Herzblut, das ich reinstecke, wissen die Kollegen zu schätzen“.
Und was macht das THW eigentlich? „Wir in Trossingen haben eine Vereinbarung mit der Feuerwehr und leisten Amtshilfe, beispielsweise bei Einsätzen auf der Autobahn“. Zivil- und Katastrophenschutz zählen ebenso zu den Aufgaben wie die Zusammenarbeit für andere Behörden und Kommunen, aber auch die Auslandshilfe im Auftrag der Bundesregierung, denn „das THW ist immer bereit zu helfen – in Deutschland und weltweit“.
Viele Logistikeinsätze
Auf 35 Einsätze im Jahr 2024 blickt Maik Merz zurück. „Viele davon waren Logistikeinsätze, beispielsweise das Hilfsgüterfahren in Richtung Osten“. Solche Aufträge erhalte der Ortsverband über den Landesverband von der THW-Leitung in Bonn. Auch bei Unfällen auf der A 81, sei es bei Lkw-Unfällen, Fahrzeugbränden oder Ölspuren, werde das THW alarmiert. „Wir sind für die Absicherung der Unfallstelle zuständig“, so Merz. Eine Alarmierung könne direkt über die Leitstelle erfolgen oder später je nach Einsatz über die Feuerwehr, so wie beim Brand des Eschbachhofes. „Die Feuerwehr forderte uns an, damit wir mit dem Radlader das Heu auseinanderziehen konnten“.
Um für alle Einsätze stets bereit zu sein, absolviert jeder Helfer zunächst die Grundausbildung. „Man wird geschult auf Materialien, das Heben von Lasten, das Bewegen von Personen und vieles mehr“. Dies sei wichtig, um sich ein großes Fachwissen anzueignen, wie für Einsätze bei der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal.
Aktuell stehen dem Ortsbeauftragten rund 30 Einsatzkräfte zur Verfügung, aber auch einige ältere Helfer, die nicht ins alltägliche Geschehen mit eingebunden sind. „Auch bei der Jugend läuft es mit fast 30 Kindern und Jugendlichen sehr gut“, freut er sich, denn seit gut zwei Jahren habe das Interesse sehr stark zugenommen.
Eigene starke Jugend
Quereinsteiger bei den Aktiven seien heute eher selten, „die meisten werden aus der Jugend heraus generiert“.
Im Bereich der Fahrzeuge sei man gut aufgestellt. „Die Fachgruppe Räumen wurde im Jahr 2020 komplett modernisiert“. Von den anderen gut erhaltenen Fahrzeugen soll im Zeitraum der nächsten fünf Jahre eines erneuert werden.
Stolz zeigt sich Maik Merz auch auf das neue Küchenteam. Michael Uthe-Grissinger war als gelernter Koch bereits Küchenmeister bei der Bundeswehr. „Mit ihm und weiteren Helfern haben wir wieder ein leistungsstarkes Küchenteam für Ausbildungen und Einsätze“, so Merz.
Dienstabende und Domizil
Dienstabende
Jeden Freitag von 17.30 bis 19.30 Uhr ist Treffpunkt für Kinder und Jugendliche sowie von 19 bis 22 Uhr für die Aktiven im THW-Gebäude in der Tuninger Straße 40 in Trossingen. Wer sich für die Arbeit des THW interessiert, kann an diesen Dienstabenden jederzeit vorbeikommen.
Das Gebäude
Maik Merz blickt auch „auf schwierige Zeiten“ zurück, denn eigentlich hätte 2024 das 65-jährige Bestehen, verbunden mit der Einweihung des neuen Gebäudes, gefeiert werden können, was aus verschiedenen Gründen aber nicht machbar gewesen sei. „Die Baumaßnahme, die bereits im 2018 begonnen wurde, konnte später als gedacht abgeschlossen werden“. Es sei eine „lange schwierige Kommunikation“ gewesen, wobei die Pandemie alles noch erschwert habe. Jetzt habe man aber ein prima Gebäude, in dem man sich sehr wohl fühle und sich hier auch außerhalb der Dienstzeiten treffe, um die Kameradschaft zu fördern.