Martin Gerster (sechster von rechts) beim Besuch des THW Schramberg mit Führungskräften des THW sowie der neuen Leiterin der THW-Regionalstelle in Villingen-Schwenningen Patricia Grünheit (Vierte von links), der SPD-Bundestagsabgeordneten Derya Türk-Nachbaur (Sechste von links) sowie dem SPD-Kreisvorsitzenden Mirko Witkowski (rechts), Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr (Vierte von rechts) sowie dem stellvertretenden THW-Ortsbeauftragten Walter Gentner (Fünfter von rechts). Foto: Tanja Witkowski

Als Präsident der THW-Bundesvereinigung besuchte SPD-Bundestagsabgeordneter Martin Gerster die THW-Ortsverbände Schramberg und Rottweil. Beide waren im Ahrtal im Einsatz.

Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren wurde das Ahrtal von einem Extremwetterereignis mit Hochwasser verwüstet. 180 Menschen starben. Bis heute sind die Schäden in den Städten und Gemeinden, an den Gebäuden und Einrichtungen sichtbar. Der zivile Bevölkerungsschutz hat seither an Bedeutung gewonnen.

Martin Gerster folgte der Einladung des SPD-Kreisvorsitzenden Mirko Witkowski, der damit die Bedeutung der Bundesorganisation für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unterstrich. 80 000 Ehrenamtliche sind bundesweit im THW engagiert. Schramberg ist einer von 668 Ortsverbänden und gehört zur Regionalstelle Villingen-Schwenningen, deren neue Leiterin Patricia Grünheit ebenfalls anwesend war.

In Schramberg begrüßte der stellvertretende Ortsbeauftragte Walter Gentner zudem Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr, SPD-Bundestagsabgeordnete Derya Türk-Nachbaur, die Schramberger SPD-Fraktionsvorsitzende Tanja Witkowski und einige Interessierte aus dem SPD-Ortsverein.

Wenig Platz für Frauen

Nach einem geschichtlichen Abriss zur Entstehung des THW wurde die Delegation durch Verwaltungs-, Schulungs- und Technikräume geführt. Auch ein Raum für die wichtige Jugendarbeit ist vorhanden und wird regelmäßig genutzt. Im Umkleidebereich wurde deutlich, dass Frauen noch nicht so lange ein selbstverständlicher Teil der Aktiven sind, ihr Platz ist, im Gegensatz zu dem der Männer, recht knapp bemessen.

Auch Lager- und Unterstellmöglichkeiten für Fahrzeuge seien ausgereizt. Die technische Ausrüstung und der Fuhrpark beeindruckten und verdeutlichten zudem die hochprofessionellen Möglichkeiten des THW. Das Spektrum beinhaltet unter anderem Notstromaggregate, Wasserabpumpanlagen und Notinstandsetzungsgeräte. Auch unterstützt das THW beim Aufbau von Notunterkünften.

Viele Einsatzgebiete

Ein Teil des THW in Schramberg ist zum Beispiel die Fachgruppe N (Notversorgung und Notinstandsetzung). Die anwesenden Helfer berichteten von Einsätzen,etwa im Ahrtal oder während der Corona-Pandemie. Auch gäbe es viele Arbeitseinsätze zur Instandhaltung der Gebäude und Gerätschaften. Insgesamt würden unzählige ehrenamtliche Arbeits- und Einsatzstunden geleistet. Martin Gerster zeigte sich begeistert von der Einsatzbereitschaft und dem Engagement. Die Herangehensweise sei lösungsorientiert und oft kreativ, „es wird gemacht!“ so Gerster.

Neubau für Rottweil

Nächste Station war der fast fertige neue Standort des THW in Rottweil. Im Rohbau begrüße der Ortsbeauftragte Tobias Wagner die Delegation sowie die Bürgermeisterin von Zimmern, Carmen Merz, weil die Immobilie auf der Gemarkung Zimmern gebaut wird. Beim Rundgang erweckte Wagner die noch leeren Räume durch mitreißende Beschreibungen zum Leben. Nach Fertigstellung werde der Standort alle Kriterien einer modernen und zweckmäßigen Funktionalität erfüllen, einschließlich einer Photovoltaikanlage und Dachbegrünung mit Vogeltränke.

Nach Ehrenamtlichen und Nachwuchs in der Jugend gefragt, wies Wagner auf den Motivationsschub hin, den der Neubau bringen könnte. Motivation funktioniere nicht mit alten Fahrzeugen und alten, unattraktiven Unterkünften.

Neue Herausforderungen

Gerster bedankte sich für den interessanten Einblick. Er freue sich, dass Rottweil einen neuen Standort bekomme, bedauerte gleichzeitig, dass einige Standorte noch auf neue Räumlichkeiten warten müssten, hier seien leider finanzielle Grenzen der limitierende Faktor.

Zum Abschluss seines Besuchs verwies Gerster auf die neuen Herausforderungen, die der Klimawandel auch für das THW bringen werde. Hochwasser und Schutz kritischer Infrastruktur sind wichtige Themen. Aktuell werde gerade definiert welche Einrichtungen dazu gehören. Insgesamt nehme er einen „super Eindruck“ mit. Er bedankte sich für das Engagement der hauptamtlichen und ehrenamtlichen Helfer an 365 Tagen und schloss: „Schön, dass es Menschen gibt, die für Solidarität und sozialen Zusammenhalt stehen.“