Die Baustellenführung im Thermalbad Bad Herrenalb zieht großes Interesse auf sich.
Rund 30 angemeldete Gäste nutzten am vergangenen Samstag die seltene Gelegenheit, hinter die Kulissen des derzeit vollständig im Umbau befindlichen Thermalbads Bad Herrenalb zu blicken. Geschäftsführerin Karina Herrmann und Projektleiter Bülent Varda führten die Besucher durch eine faszinierende Zwischenwelt aus Baustelle, Vision und Vorfreude und vermittelten dabei nicht nur eindrucksvoll den aktuellen Stand der Bauarbeiten, sondern auch die Philosophie hinter dem neuen Konzept.
Größte Fortschritte im Außenbereich
„Im Moment sieht es hier aus wie bei einem ,Lost Place’“, begrüßte Karina Herrmann die interessierte Gruppe und meint damit einen Ort, der einst voller Leben war und nun wie im Dornröschenschlaf auf seine Wiedererweckung wartet. Beim Rundgang über das Gelände wird jedoch schnell klar: Hier tut sich etwas, vor allem im Außenbereich, wo aktuell die größten baulichen Fortschritte sichtbar werden.
Trennung von Innen- und Außenbereich
An der Stelle des alten Außenbeckens klafft eine tief ausgehobene Fläche, auf der künftig das neue Becken mit komfortablen Liegebereichen und Bodendüsen entstehen soll. Eine zentrale Neuerung ist die Trennung von Innen- und Außenbereich. „Früher mussten wir bei Gewitter das gesamte Bad räumen, weil die Wasserflächen miteinander verbunden waren. Künftig wird das Außenbecken separat geführt. Das erhöht nicht nur die Sicherheit für Badegäste, sondern auch die Energieeffizienz“, erklärte Herrmann, die über Wasserabkühlungen in den Nachtstunden berichtet.
Deutlich mehr Umkleidespinde
Während sich draußen die Beckenstruktur verändert, stehen im Inneren grundlegende Umbauten an. Der Innenbereich gleicht derzeit einer leeren Hülle, nur die tragenden Wände stehen noch. Wo früher Empfang, Umkleidespinde, Büroräume und sanitäre Anlagen untergebracht waren, herrscht aktuell gähnende Leere. Genau an dieser Stelle entsteht der neue Eingangsbereich, der künftig sowohl Sauna- als auch Badegäste willkommen heißt. „Es wird deutlich mehr Umkleidespinde geben“, verspricht Geschäftsführerin Karina Herrmann mit Blick auf den gesteigerten Komfort und die wachsenden Besucherzahlen.
Frische, regionale Speisen statt Imbiss
Für das leibliche Wohl wird künftig ein großzügiger Gastronomiebereich innerhalb der Thermenanlage sorgen. Anstelle der früheren Saunalandschaft entstehen neue Räumlichkeiten mit großer Außenterrasse und Panoramafenstern, die in zwei Temperaturzonen unterteilt sind: Ein Bereich steht exklusiv den Thermengästen offen, der andere richtet sich an Spaziergänger und externe Besucher. „Wir möchten keine Konkurrenz zur bestehenden Gastronomie im Ort sein, sondern unseren Gästen ein ergänzendes kulinarisches Angebot machen“, betont Karina Herrmann. Die neue Küche, für die rund 100 000 Euro veranschlagt sind, soll bewusst auf klassische Imbissgerichte verzichten, stattdessen sind frische, regionale Speisen vorgesehen.
Erweiterte Saunalandschaft
Ein Höhepunkt im neuen Thermenkonzept ist die erweiterte Saunalandschaft. Geplant ist ein modernes Ensemble aus insgesamt fünf Saunen, das Erholung und Qualität auf hohem Niveau verspricht. Herzstück ist die großzügige Panoramasauna mit Aufgussmöglichkeiten und Platz für bis zu 35 Personen. Ein großes Fenster öffnet den Blick auf den neu gestalteten Saunagarten und schafft eine offene, naturnahe Atmosphäre. Neben einem Dampfbad und zwei Innensaunen mit unterschiedlichen Temperaturzonen entsteht auf der Rückseite des Gebäudes ein terrassenförmig angelegter Bereich. Dort wird eine Außensauna im Stil einer Schwarzwälder Schutzhütte errichtet. Platz für zwei weitere Außensaunen ist bereits vorgesehen – deren Umsetzung ist in den kommenden Jahren geplant.
Authentisches Design mit Schwarzwald-Charme
„Wir haben viel recherchiert und legen großen Wert darauf, nichts von der Stange zu kaufen“, erklärte Karina Herrmann. „Die Materialien, die Hölzer, die Schnitzereien – alles ist so gewählt, dass es zur Region passt. Wir wollen keinen Kitsch, sondern ein durchgängiges, authentisches Design mit echtem Schwarzwald-Charme.“
Mitarbeiterinnen unter den Besuchern
Mitarbeiterinnen der Therme nutzten ebenfalls die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen des laufenden Umbaus zu werfen. Julia Schäfer, seit 2020 am Empfang tätig, zeigte sich beeindruckt vom Fortschritt der Arbeiten: „Ich begrüße normalerweise unsere Gäste, verkaufe Eintrittskarten, Gutscheine und Bademode. Heute ist es schön zu sehen, dass sich endlich wieder etwas aufbaut – das tut richtig gut.“
Diana Reddig, ebenfalls Teil des Empfangsteams, beschreibt ihre Eindrücke mit einem Schmunzeln: „Ein bisschen fühlt es sich an wie ein Déjà-vu – aber man spürt deutlich, dass hier etwas Neues entsteht. Ich freue mich schon jetzt auf die vielen Gesichter, die wir wiedersehen – die alten Stammgäste und hoffentlich auch viele neue, die begeistert sein werden.“
Auch wenn das Thermalbad aktuell noch einer Baustelle gleicht, bekamen die Gäste einen lebendigen Eindruck davon, was hier entsteht. Das Wichtigste: Die Geschäftsführerin bestätigte, dass sich das Projekt im geplanten Kostenrahmen befindet – und der Eröffnungstermin am 31. Juli 2026 weiterhin steht.
Kein Wunder also, dass die Neugier auf das neue Thermalbad von Bad Herrenalb stetig wächst. Wer beim nächsten Rundgang dabei sein möchte, sollte sich rechtzeitig anmelden. Alle Infos gibt es unter www.siebentaelertherme.de.