Die Christiane Herzog-Realschule in Nagold geht neue Wege. So startete die Bildungsstätte ein theaterpädagogisches Piloptprojekt, das im nächsten Schuljahr noch deutlich ausgebaut werden könnte.
Nagold - "Die in der Pandemie getroffenen Maßnahmen haben für Kinder und Jugendliche negative Auswirkungen, unter anderem durch die eingeschränkten sozialen Kontakte, weniger Freizeit- und Bildungsangebote bedingt durch die Schließungen", heißt es in einer Pressemitteilung. "Die damit verbundenen Auswirkungen auf die Bildung dieser Generation müssen bestmöglich kompensiert werden. So sind zum Beispiel die Deutschkenntnisse und die Ausdrucksfähigkeit einiger unserer Schülerinnen und Schüler in Wort und Schrift als sehr ausbaufähig zu bezeichnen", sagt Schulleiter Andreas Kuhn von der Christiane Herzog Realschule (CHR).
Man will gegensteuern
Um hier aktiv gegenzusteuern, hat die CHR zusammen mit dem Arbeitskreis Soziales im Nagolder Bürgerforum und der Theaterpädagogin Helga Philipp, ein Konzept ausgearbeitet. "Theaterarbeit im schulischen Kontext ermöglicht besondere künstlerische, persönliche sowie zwischenmenschliche Erfahrungen und wird daher als erlebnis- und handlungsorientierte Methode mit großem Erfolg eingesetzt. Bei der szenischen Bearbeitung von Alltagssituationen, biografischen Erfahrungen oder Texten aller Art werden nicht nur künstlerische Ausdrucksformen erprobt, sondern auch neue und direkte Zugänge zu den jeweiligen Themen eröffnet. Darüber hinaus werden durch theaterpädagogische Aktivitäten auch Kompetenzen wie Wahrnehmungsfähigkeit, Flexibilität, Durchhaltevermögen, Empathie und Resilienz, sowie Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit gefördert und gestärkt", erklärt Helga Philipp.
"Wir sind überzeugt, Theaterpädagogik fördert die Selbständigkeit, das Arbeiten im Team und die Präsentationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler. Und es gilt, gemeinsam Lösungen zu finden", so Kuhn weiter.
Finanzielle Unterstützung
Mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins der Christiane Herzog-Realschule, NETZ, und des Vereins "Groß hilft Klein" konnte das Pilotprojekt an der CHR vor kurzem mit einer 6. Klasse starten. Wöchentlich sind zwei Schulstunden im Rahmen des Deutschunterrichtes vorgesehen. Gestartet wird mit Partner- und Gruppenübungen in den Bereichen, Improvisationen, Erfahrungen sammeln mit Raum und Zeit, Stimm – und Atemtraining, Sprach-, Körper- und Präsenztraining.
Ende des Schuljahres wird geprüft, ob ein auf drei Jahre angelegtes Theaterprojekt im Rahmen des Deutschunterrichts gestartet und auch evaluiert werden kann. Geplant ist mit einer 5. Klasse zu starten. Parallel würde im 2. Schulhalbjahr für schwächeren Schüler aus allen 5er Klassen Förderunterricht mit der Theaterpädagogin stattfinden. Mit diesem Konzept kann eine Jahrgangsstufe eine Deutschförderung erhalten. Um dieses Projekt auch umsetzen zu können, werden Sponsoren gesucht.
Gemeinsame Bemühungen
Der Arbeitskreis Soziales im Bürgerforum Nagold konnte für die Umsetzung des Projektes den Verein "Groß hilft Klein" gewinnen. Thomas Baitinger, Vorsitzender des Vereins freue sich, wenn die gemeinsamen Bemühungen sich dann positiv im Unterricht, bei Prüfungen und im täglichen Leben der benachteiligten Schülerinnen und Schüler auswirkten.