Szene aus „Zur schönen Aussicht“ im Schauspielhaus Stuttgart mit Felix Strobel, Simon Löcker, Laura Balzer, Tim Bülow (v. li.) Foto: Julian Baumann

Regisseurin Christina Tscharyiski holt im Schauspielhaus Stuttgart Horváths Stück „Zur schönen Aussicht“ ins triste Hier und Heute. Ist die Aktualisierung geglückt?

Eine junge Frau, nicht verheiratet, erwartet ein Kind und träumt vom Familienidyll auf dem Lande. Am besten als Chefin der aufgehübschten Pension „Zur schönen Aussicht“. Der Kindsvater aber zieht sich auf eine moralische Verurteilung zurück – schuld ist, wer vor der Ehe Sex hat. Nicht schön, doch anders als zu Ödön von Horváths Zeit ist so ein uneheliches Kind heute kein Drama. Wozu also das 1926 entstandene Stück „Zur schönen Aussicht“, von Ödön von Horváth als Komödie bezeichnet, im Juni 2025 auf die Bühne des Stuttgarter Schauspielhauses bringen?