Turbulent ging es beim Unterhaltungsabend in Schönbronn zu. Foto: Baum

Viel Tempo, geschickte und ungeschickte Taten – und nebenbei das Hauptthema: "Mord". Der Liederkranz und die Laienspielgruppe des SV Schönbronn faszinierten die Gäste ihres Unterhaltungsabends.

Wildberg-Schönbronn - Vergangenes Wochenende war es endlich soweit: Nach drei Jahren Pause fand der Unterhaltungsabend in Schönbronn wieder statt. Der Liederkranz und die Schönbronner Laienspielgruppe luden am Samstagabend zum bunten Unterhaltungsabend mit Gesang und Theaterspiel ein. "Mord im Hühnerstall" hieß die Komödie, die die Theatergruppe des Sportvereins aufführte.

Bevor das temporeiche und witzige Theaterstück aufgeführt wurde, gab der Liederkranz noch einige schöne Lieder zum Besten. Angefangen mit dem schwungvollen Gesangsstück "Wir feiern ein Fest mit Freunden" begeisterten die Männer dann mit Hut auch bei dem italienisch angehauchten Lied "Buonasera Signorina".

Eine Flasche Sekt für das erste Tango-Tanzpaar ausgelobt

Zum Tango "Tanze mit mir in den Morgen" lobte Dirigent Christian Platschko eine Flasche Sekt für das erste Tango-Tanzpaar aus, welches sich trauen würde, vor der Bühne einen Tango aufs Parkett zu legen. Und natürlich ließen sich dies zwei tanzfreudige Tangotänzerinnen nicht nehmen und staubten die Flasche Schampus ab.

Anschließend folgte der Calypso "Spiel noch einmal für mich, Habanero", der durch Catherina Valente bekannt wurde. Das Stück aus längst vergangener Zeit begeisterte das Publikum in der Festhalle. Gemeinsam mit dem Publikum sangen die Chormitglieder des Liederkranzes "An Tagen wie diesen" von den Toten Hosen zum Abschluss des Gesangsteils des Unterhaltungsabends.

Die Stunden vergingen wie im Flug

Doch der eigentliche Knaller war dann der Gesang "100 Jahre SV Schönbronn" zur Melodie von "40 Jahre die Flippers". Es heißt in dem Lied: "Was wär’n wir ohne uns’re Freunde, ohne Euch ihr lieben Fans." Die Rückblende galt dem 100-jährigen Bestehen des SV Schönbronn im Jahr 2022. "Schönbronn ist, wenn man die Zeit vergisst", sangen Chor und einige Sänger des Sportvereins – und dies stimmte. Denn auch was darauf folgte, ließ das Publikum die Zeit vergessen, und die Stunden vergingen wie im Flug.

Was folgte, trainierte die Lachmuskeln und war immer für eine Überraschung gut: das Theaterstück "Mord im Hühnerstall". Der Hahn Otto war das Objekt der Begierde von Alfons Zipperich, Finanzbeamter und Junggeselle. Dass er seine Hunderter-Banknoten im Hühnerstall in einer Geldkassette versteckt, war dann auch schnell klar. Alfons Zipperich wurde gespielt von Philipp Schaible, der gleichzeitig den Zwillingsbruder von Alfons, Max Zipperich spielte.

Sophie und Lisbeth riechen natürlich den Braten

Alles drehte sich um Mord: Alfons will, dass der Gockeler Otto in der Suppe landet, und die Schwester von Alfons, Lisbeth Zipperich (Bettina Schulze) will ihrem Bruder, der keinen Handschlag im Haus oder im Hof tut, Gift geben.

Mit seinem besten Freund Karl Josef Fröhlich (Ron Kübler) will Alfons irgendwann einen drauf machen – und natürlich Mädels aufreißen. Aber Sophie Fröhlich (Nicole Mast) und Lisbeth riechen natürlich den Braten. Prompt trennt Lisbeth ihrem Bruder daraufhin den Hosenbund seiner Ausgehhose auf.

Die beiden Feriengäste der "Pension Lisbeth", Sabine Saftig (Sophie Schaible) und Agathe Sauer (Claudia Metsch) sind die Opfer der beiden ausgehfreudigen Junggesellen Alfons und Karl Joseph. Doch die beiden Heiratsschwindlerinnen drehen den Spieß um: Sie lassen sich ihre extreme Shoppingtour von Alfons bezahlen, der draufhin für sich "die Jüngere" deklariert. Wobei sich zuerst noch der Dorfpolizist Leo Schnapper (Andreas Auer) an die beiden flotten Bienen ’ranmacht.

"Us dem mach ich Gockelsupp"

Da Lisbeth und Sophie den beiden tanzwütigen Junggesellen einen Strich durch die abendliche Rechnung machen wollen, legen sie sich mit Tarnhelmen ins Versteck und warten. Und sie erwischen das Pärchen Heiratsschwindlerinnen auf frischer Tat – die beiden wollen Alfons’ Geldkassette rauben. Zur Stelle schreiten passenderweise dann Kriminalkommissar Horst Derrik (Ronny Mast) und sein Kollege Harry Kleiner (Thomas Fischer). Die beiden sind dem Duo bereits auf der Spur. Es gelingt ihnen, die beiden dingfest zu machen.

Aber bevor die Festnahme vollzogen ist, eskaliert die Situation bereits beim Flaschendrehen der Heiratsschwindlerinnen und ihrer männlichen Begleiter. Denn als da irgendwann der Gockel kräht, rennt Alfons mit den Worten "us dem mach ich Gockelsupp" in den Stall. Lisbeth rennt da gleich mit der Mistgabel hinterher. Und in dem Tumult kommt Alfons zu Fall und "stirbt".

Die 370 Zuschauer waren begeistert

So richtig drunter und drüber geht es dann, als Lisbeth Alfons verschwinden lassen will. Er wird in einen Kartoffelsack gesteckt, der von Karl Josef in die Futterkrippe gelegt wird. Während Alfons sich tot stellt, sieht Agathe ihre Chance. Sie will sich die Geldkassette unter den Nagel reißen. Natürlich vereitelt der totgeglaubte Alfons den Diebstahlversuch und überrascht Agathe auf frischer Tat. Das Stück endet, als der Gockeler Otto dann wieder kräht und Alfons ihm wieder einmal an die Gurgel will.

Viel Applaus belohnte die Darsteller. Die 370 Zuschauer waren begeistert und auch Bürgermeister Ulrich Bünger freute sich über das Engagement der Schauspieler und Sänger.