Überzeugend: "The Darwin Moon Sound" Quelle: Unbekannt

Die Gruppe "The Darwin Moon Sound" aus Lahr und Neuried hat bei ihrem Konzert im Schlachthof überzeugt.

Lahr - Harte Rockriffs, schräge Zwischentöne und Punk, verpackt in kurzen, knackigen Songs: Im Schlachthof hat sich die Gruppe "The Darwin Moon Sound" mit einem kraftvollen Tusch zurückgemeldet. Das erste Konzert der Rockwerkstatt unter 2G-plus-Bedingungen lockte am Ende aber nur rund ein Dutzend Zuhörer in den Schlachthof.

Wolfgang Richter, Vorsitzender der Lahrer Rockwerkstatt, zuckt mit den Schultern, wenn er gefragt wird, wie es in den nächsten Wochen weitergeht. Bis Ende des Jahres stehen noch vier Konzerte im Schlachthof auf dem Tableau. Darunter auch das Benefizkonzert am zweiten Weihnachtsfeiertag. Richter rechnet durchaus auch mit einem neuen Lockdown, oder damit, dass die eine oder andere Band kurzfristig absagt wie die Berliner Gruppe "Circus Rhapsody", die am Samstag gemeinsam mit den Lokalmatadoren "The Darwin Moon Sound" im Schlachthof gesetzt war. Die Einführung der 2G-plus-Regelung bei Veranstaltungen hat die Karten aber neu gemischt. Die Besucherzahlen sind in den Keller gegangen, weil Konzertbesucher neben dem Impfnachweis nun auch ein tagesaktuellen Schnelltest vorlegen müssen. Für "The Darwin Moon Sound" war eine Absage trotzdem keine Option. Das 2016 gegründete Quartett aus Neuried hat sich die letzten zwei Jahre ziemlich rar gemacht und nur einen einzigen Auftritt im Kehler Kulturhaus absolviert. Lars Stückle (Gitarre, Gesang), Luca Gegg (Gitarre), Jonas Fehrenbach (Bass) und Marius Müller (Schlagzeug) wollten einfach wieder einmal live auf der Bühne stehen.

Für die Kollegen aus Berlin, die ihre gesamte Tournee abgesagt haben, wurde mit der Offenburger Formation "Livin Ghosts" ein adäquater Ersatz gefunden. "The Darwin Moon Sound" selbst servierte nach der Umbaupause ein knackiges Set mit fast zwei Dutzend Songs aus eigener Feder.

Harte Rockriffs mit einem kräftigen Schuss Punk, hier und da ein paar knarzige, oft schräge Zwischentöne der beiden Gitarren. Die Songs selbst prägnant und schnörkellos, viele deutsche Texte und eingängige Refrains.

Ein bisschen Brit-Pop schwingt trotzdem immer mit bei "The Darwin Moon Sound". Dass die vier Jungs nach einigen musikalischen Differenzen wieder an einem Strang ziehen und mit viel Spaß bei der Sache sind, war ebenso deutlich zu spüren wie eine Portion innere Distanz, die sich nicht zuletzt in den manchmal ganz schön selbstironisch und hintersinnigen Texten der Songs niederschlägt.

Politik und Corona, Fußball und das richtige Leben, lieber malochen und arbeiten statt studieren: Der Titelsong der aktuellen EP setzt auf eine klare erdige Line, Authentizität und handgemachte Rockmusik.