Blick in die Spulerei eines Textilunternehmens (Symbolbild) Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild

Die Textilindustrie im Zollernalbkreis fordert eine grundlegende wirtschaftspolitische Wende.

Anlässlich des bundesdeutschen Wirtschaftswarntages am Mittwoch, 29. Januar, fordert auch die Textilindustrie im Zollernalbkreis schnelle und umfangreiche Reformen von Politik und Verwaltung.

 

Bürokratie massiv zurückfahren

„Die Wettbewerbsfähigkeit der mittelständischen Betriebe am Standort muss wieder hergestellt werden. Hierzu muss Bürokratie massiv zurückgefahren und die Sozialabgaben und Energiekosten gesenkt werden“, sagt Martina Bandte, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Fachvereinigung Wirkerei-Strickerei in Albstadt und geschäftsführende Gesellschafterin der Firma Nina v. C., in einer Pressemitteilung. „Im Zollernalbkreis haben noch viele Textilfirmen eine fast vollstufige Produktion am Standort. Hier werden Stoffe noch in Deutschland gestrickt, gewirkt und veredelt, in höchster Qualität und mit zertifiziert hohen Umwelt- und Sozialstandards.“

„Wir werden von immer höheren Abgaben, Kosten und Berichtserstattungspflichten erdrosselt“

Der Verband rufe dazu auf, das noch in Deutschland verbliebene textile Know-how und Innovationspotenzial zu erhalten, das nicht nur in den Bereich Bekleidung einfließt, sondern auch im Fahrzeugbau, Gesundheitswesen und weitere.

Werden von Abgaben, Kosten und Berichterstattungspflicht erdrosselt

„Nach zwei Jahren Rezession sind die Aussichten für die Branche auch für dieses Jahr alles andere als gut“, so Bandte. „Die mittelständischen und kleinen Unternehmen müssen jetzt sofort und deutlich spürbar durch klare wirtschaftspolitische Weichenstellungen entlastet werden.“

Nach Angaben des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie verzeichneten die Textil- und Bekleidungshersteller in den letzten fünf Jahren reale Umsatzeinbußen von mehr als 20 Prozent. Insbesondere die energieintensive Veredelungsindustrie steht aufgrund der hohen Energie- und Wasserpreise vor existenzbedrohenden Herausforderungen.

Auch Jens Meiser, geschäftsführender Gesellschafter der Carl Meiser GmbH, wird in der Mitteilung zitiert: „Wir werden von immer höheren Abgaben, Kosten und Berichtserstattungspflichten erdrosselt und sind international kaum noch wettbewerbsfähig.“