Marianne Blum las im Parktheater aus dem Tagebuch der Anne Frank und spielte auch ein jiddisches Lied. Foto: Baublies

„Annes Kampf“ ist eine Inszenierung, die Passagen aus dem Tagebuch der Anne Frank mit Texten aus „Mein Kampf“ von Adolf Hitler verbindet. Am Dienstagabend haben etwa 350 Besucher die Vorstellung im Lahrer Parktheater besucht.

Die Art, wie Marianne Blum aus dem Tagebuch vorlas und wie Thomas Linke den in der Mitte der 1920er-Jahre noch recht unerfahrenen Hitler interpretierte, könnte gegensätzlicher nicht sein. Blum las mit zum Teil gewollt leiser Stimme: wie Anne Frank in Amsterdam auf die Verfolgungen der Nazis reagierte, wie sie die Enge im Versteck des Hinterhauses mit den sieben Personen sehr genau beschrieb und wie sie ihre Lebenslust zum Teil behielt. Wir wissen nicht, wie sich ihre Stimme anhörte. Kurz vor Ende des Krieges starb sie im KZ Bergen-Belsen, vermutlich an einer Typhus-Infektion. Blums Art zu lesen und zu sprechen passte zur Intention der Inszenierung.