Bei einem Anschlag in einem Rotlichviertel in der nigerianischen Stadt Bauchi sind elf Menschen ums Leben gekommen. Foto: dpa

Die Gewaltwelle in Nigeria ebbt nicht ab. Ein Terrorangriff auf ein Hotel fordert neue Opfer. Die Angreifer töten im Vergnügungsviertel wahllos Zivilisten.

Die Gewaltwelle in Nigeria ebbt nicht ab. Ein Terrorangriff auf ein Hotel fordert neue Opfer. Die Angreifer töten im Vergnügungsviertel wahllos Zivilisten.

Bauchi - Bei einem Anschlag im Rotlichtviertel der nigerianischen Stadt Bauchi sind elf Menschen getötet und 28 weitere verletzt worden. Mehrere Angreifer warfen nach Polizeiangaben am Freitagabend in einem Hotel des Vergnügungsviertels Bayangari Sprengsätze und schossen wahllos auf Gäste und Personal. Ein Polizeisprecher sagte, das Hotel sei ein Bordell.

Fünf Männer in Militäruniformen seien in die Hotelhalle gekommen, berichtete der Augenzeuge Ahmed Maidoki der nigerianischen Nachrichtenagentur NAN. „Wir hatten uns zusammengesetzt, um gemeinsam Höhepunkte der Fußball-Weltmeisterschaft zu schauen“, sagte Maidoki.

Zunächst blieb unklar, wer für den Anschlag in der nordnigerianischen Stadt verantwortlich war. Ein Mann sei im Zusammenhang mit dem Angriff festgenommen worden, so der Polizeichef des Bundesstaates Bauchi, Lawal Shehu, am Samstag. Bis zum Abend bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Verdächtigt wird die islamistische Terrorgruppe Boko Haram, deren Gewalt seit 2009 insgesamt mehrere tausend Menschen zum Opfer fielen. Boko Haram will im islamischen Norden des bevölkerungsreichsten Staates Afrikas einen Gottesstaat errichten.

In den vergangenen Monaten haben die Terroristen fast täglich Anschläge verübt. Im April entführten die Islamisten mehr als 200 meist christliche Schulmädchen im Bundesstaat Borno. Am 20. Mai wurden in der zentralnigerianischen Stadt Jos mindestens 118 Menschen getötet. Am 17. Juni starben bei einem Anschlag auf Fußballfans, die ein WM-Spiel verfolgten, in Damaturu im Norden mindestens 14 Menschen.