Dominik Koepfer möchte sich mit zwei Turnieren in Down Under auf die Australien Open vorbereiten. Foto: Thomas Samson

Tennis: Weshalb der Furtwanger Tennisprofi nun erst Mitte Januar nach Australien fliegt. 

Pläne sind dazu da, auch einmal wieder über den Haufen geworfen zu werden. Tennisprofi Dominik Koepfer aus Furtwangen geht es nicht anders.

Eigentlich wollte der 26-Jährige in diesen Tagen von Florida aus den Flieger in Richtung Australien besteigen, dort Weihnachten und Silvester verbringen und sich in Ruhe auf das erste Grand Slam-Turnier des Jahres 2021 vorbereiten. Typischer Fall von denkste.

Weil sie in Down Under bislang vergleichsweise glimpflich durch die Corona-Pandemie gekommen sind, dieser Status quo durch die Einreise von Tennisspielern aus aller Welt und zu unterschiedlichen Zeitpunkten nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden soll, griffen die Behörden im Bundesstaat Victoria in Absprache mit den Machern der Australian Open zu drastischen Maßnahmen – etwa durch eine Verschiebung der Veranstaltung um drei Wochen auf den 8. Februar.

"Zum Glück hatte ich meinen Flug noch nicht fix gebucht", so die erleichterte Nummer 66 der Weltrangliste. Zum einen wäre der mit rund 6000 Dollar pro Person extrem teuer, eine Umdisponierung sei ebenfalls nicht so ganz problemlos gewesen.

"Erst wurden wir schriftlich informiert, jetzt gab es ganz aktuell eine Video-Konferenz, in der wir über die Bestimmungen informiert wurden", erzählt Koepfer. Um gleich darauf ins Detail zu gehen: "Wir werden nun alle gemeinsam mit Flügen, die von den Organisatoren in Melbourne organisiert werden und die aus mehreren Ecken starten, dorthin gebracht. So sind wir komplett unter uns."

Der Zeitplan für ihn selbst steht nun auch fest: Am 14. Januar geht es wohl los, also gut einen Monat später als ursprünglich gedacht. Knapp vier Wochen danach soll das Turnier starten. Dazwischen liegen 14 Tage Quarantäne, die ausnahmslos für jeden Profi gilt.

Überhaupt sind die Regeln entsprechend dem Hygienekonzept extrem streng. "In dieser Zeit dürfen wir für beispielsweise für das Training maximal fünf Stunden raus aus dem Hotel. Wir müssen dann aber wieder direkt zurück. Wir bekommen dort auch unser Essen vor die Zimmertür gestellt. Irgendwie hat das Ganze schon etwas von Gefängnis mit dem üblichen Hofgang", lacht Koepfer.

Wobei der Furtwanger betont, dass er jede Maßnahme nachvollziehen kann und sich natürlich an die Regeln halten wird. Schließlich geht es um die Gesundheit nicht nur der Spieler, sondern der gesamten Bevölkerung. Zumal wir uns nach dieser Quarantäne wieder frei bewegen dürfen", betont der Linkshänder.

Nur wohl nicht außerhalb von Victoria, dem Bundesstaat im Südosten Australiens. Deshalb soll, wenn überhaupt möglich, der ATP-Cup, der bei seiner Premiere im vergangenen Jahr mit gleich 24 Nationalmannschaften noch in Brisbane, Perth und Sydney gespielt wurde, nun ebenfalls in Melbourne stattfinden.

Für alle anderen Spieler soll es darüber hinaus ein weiteres Turnier geben, um sich die nötige Matchpraxis für die Australian Open zu holen", wie Koepfer erzählt. Noch aber ist die endgültige Entscheidung nicht gefallen. Der Furtwanger selbst wartet täglich auf weitere Informationen.

Was genau bedeutet dies für ihn darüber hinaus? "Ich werde die Festtage sowie den Jahreswechsel in den USA verbringen und wohl eine weitere Pause von einer Woche einlegen. Wenn ich die ganze Zeit über durchtrainiere, bin ich bis zum ersten Highlight des Jahres kaputt", berichtet Koepfer mit einem breiten Grinsen. Seine Vorfreude auf das Land der Aborigines, der Kängurus und der Koalas hat eben nur einen leichten Dämpfer bekommen.