Ein aufstrebendes Talent ist Mia Mack. Die 14-Jährige musste sich zwar geschlagen geben, gab aber in Horb-Bildechingen eine feine Kostprobe ihres Könnens. Foto: Wagner

BMW ahg-Cup des TC Bildechingen hat begonnen. Duell gegen Alexa Pirok aus Ungarn.

Auf der Tennisanlage des TC Bildechingen hat gestern die 27. Auflage des BMW ahg-Cups begonnen. Einmal mehr wird bei dem mit 25 0000 Dollar dotierten Damenturnier eine Siegerin gesucht. Einige Spielerinnen brachten sich in Stellung, andere mussten frühzeitig die Heimreise antreten.

Es ist Montagnachmittag, da steht Mia Mack am Rande des Court 3, an dem Platz, an dem sie gleich spielen wird. Laut Plan hätten sie und ihre ungarische Gegnerin Alexa Pirok schon viel früher dran sein sollen, aber wie das eben so ist beim Tennis – man weiß nie wie sich ein Match entwickelt, entsprechend länger kann es dauern.

Aber ein bisschen ungeduldig wird Mia Mack mit der Zeit schon. Nicht nur, weil Lara Schmidt und Arina Gabriela Vasilescu ihr Spiel extrem lange offen halten – einige Stunden vergehen, bis Schmidt den Platz als Siegerin verlässt; nein, bei Mack kommt noch eine andere Komponente hinzu, es ist nämlich das erste Mal, dass sie an einem so großen Turnier teilnehmen wird. Und weil sie erst 14 Jahre jung ist. Turnierdirektor Thomas Bürkle hatte sie mit einer Wildcard ausgestattet, hält sie für ein großes Talent. "Natürlich bin ich etwas aufgeregt", sagt sie vor der Partie, dehnt sich noch ein bisschen, ist kurz angebunden. "Ich kenne die Gegnerin nicht und muss mich stark konzentrieren", sagt sie noch, dann geht es auf den Platz.

Und ebenjener Court drei liegt genau neben dem Center Court. Bürkle hatte überlegt, sie eventuell auch darauf spielen zu lassen, lenkte dann aber noch ein und entschied sich um. Dass sie nicht noch aufgeregter ist. Doch einige Zuschauer haben mitbekommen, dass ein echtes Nachwuchstalent seine Aufwartung macht und zieht es zu der Partie.

Unterhaltsame Partie

Dort kommen sie in den Genuss einer unterhaltsamen Partie. Mia Mack beginnt das erste Spiel mit dem Aufschlag und bekommt gleich zu spüren, mit wem sie es zu tun hat, nicht umsonst ist die Ungarin an Position 16 gesetzt. Alexa Pirok schafft dann auch das Break per Schmetterball. Ihr eigenes Aufschlagspiel startet sie mit einem Ass, Mack hält gewaltig dagegen, zu gewaltig, zwei Fehler und Pirok zieht auf 2:0 aus ihrer Sicht davon.

Aber Mack wehrt sich, lässt ihre Gegnerin nicht zu sehr davonziehen, bäumt sich auf, plötzlich geht es hin und her, bis Mack auf 5:4 stellt und 30:0 führt. "Das war dann der Knackpunkt im Spiel", wird sie später sagen. Und die nackten Zahlen sollen es unterstreichen, vier Fehler in Folge unterlaufen ihr, Pirok gleicht aus, und – aus Macks Sicht noch viel schlimmer – gewinnt am Ende sogar noch den Satz. Für Mack ist das kaum zu fassen, lange zieht sie sich bei der Hitze das Handtuch über ihren Kopf und hadert damit, die Möglichkeit nicht beim Schopf gepackt zu haben.

Das rächt sich dann im zweiten Durchgang. "Da habe ich Pirok zu sehr ins Spiel gebracht, sie mir ihr Spiel aufgezwungen", sagt sie später. Da hat sie den zweiten Satz mit 1:6 verloren. Kurz nur muss Mack verschnaufen, ärgert sich, ist dann aber auch realistisch: "Es war heute nur ein Satz gut, aber es war eine richtig gute Erfahrung, ich bin schon ein bisschen stolz. Natürlich muss ich mich noch steigern, aber ich habe ja auch noch etwas Zeit."

Dritte Saison beim TC Hechingen

Das aufstrebende Talent ist mit ihrer Familie eigentlich in Löchgau zu Hause, ihre Saisonspiele bestreitet sie aber für den TC Hechingen, "mein Trainer Robert Mazahrer trainiert dort", sagt sie. Es ist ihre dritte Saison, die sie dort nun schon spielt. Wie es weitergeht nach dem frühen Aus, weiß sie selber noch nicht genau, "auf jeden Fall weiter mit viel Training". Dann macht sie eine Pause und ergänzt, erstmal Blut geleckt: "Ein paar Turniere will und werde ich diesen Sommer aber schon auch noch mitnehmen."