Rebeka Masarova machte den Lauf der Qualifikantin Nina Kruijers zunichte. Foto: Lück

Tennis: Hart umkämpfter Dreisatz-Sieg gegen Tschechin Aneta Kladivova. Anna Gabric bricht nach erstem Satzgewinn ein.

Am Ende war’s nur noch Eine. Wenn heute das Viertelfinale beim TC Bildechingen ausgetragen wird, mischt nur noch eine Deutsche mit. Die an Nummer zwei gesetzte Niederländerin Lesley Kerkhove musste sich für ihren Sieg mächtig strecken, nur eine Spielerin scheint ihren Stiefel runterzuspielen.

Aus zwei mach eins

Punkt 13 Uhr ging es los für die beiden deutschen Spielerinnen, direkt nebeneinander am Centre Court und auf Platz zwei. Auf Ersterem traf Anna Gabric auf die Japanerin Misa Eguchi und es wurde immerhin zu Beginn ein Schlagabtausch, der aufhorchen ließ: Die im Ranking viel niedriger stehende Gabric rang der an Eins gesetzten Eguchi im Tiebreak den ersten Satz ab. Dann spielte Eguchi ihre Klasse aus, machte vergleichsweise kurzen Prozess mit ihrer Gegnerin und ließ ein 6:2 folgen, das die Deutsche erstmal entnervt ins Vereinsheim trotten ließ. Von dort zurück auf dem Platz, konterte Gabric zwar mit schönen Ballwechseln, in der Gesamtheit konnten die Punkte der Japanerin aber nichts anhaben, im Gegenteil: Die schickte sich an, auf 4:0 wegzuziehen, gab noch zwei Spiele ab, dann machte sie den Deckel drauf, was das Aus für Gabric bedeutete.

Komplett umgekehrt lief es nebenan für Julia Wachaczyk. Die geborene Bielefelderin fand überhaupt nicht ins Spiel, und dafür meinte sie auch, Gründe ausfindig gemacht zu haben. Der Platz sei "richtig schlecht", latente Unruhe etwa durch gemütlich am Ausgang innehaltende und redende Besucher lenkte Wachaczyk ab, brachte sie zeitweise aus der Fassung. Fast logische Folge war der Verlust des ersten Satzes.

Umso bemerkenswerter, dass die Spielerin gegenüber ihrer Gegnerin, der Tschechin Aneta Kladivova, stets fair blieb, sich erkundigte, ob sie auch genug zu trinken habe, anerkennend klatschte, wenn diese einen guten Punkt herausspielte oder nach ihrem Befinden fragte, als sie scheinbar fies umgeknickt war. Und plötzlich lief es: Ein 2:4 im zweiten Satz drehte sie im Nu gegen die groß gewachsene Kladivova in ein 6:4. Ähnlich auch Satz drei, in den sie mit 0:1-Rückstand startete, aus einem zwischenzeitlichen 1:2 wurde ein 5:2, nach zwei vergebenen Matchbällen machte Wachaczyk mit 6:4 den Deckel drauf und steht nun verdient im Viertelfinale. Ironie der Geschichte: Dort trifft sie ausgrechnet auf Misa Eguchi.

Verflixter erster Satz

So ihre liebe Not hatte die an Nummer zwei gesetzte Niederländerin Lesley Kerkhove. Die Australierin Isabelle Wallace verlangte auch ihr im ersten Satz alles ab, sodass Kerkhove meinte, dass sie, würde es so weitergehen, das Spiel aus der Hand geben würde. Also legte auch sie wie Wachaczyk zuvor im zweiten Satz einen drauf und gewann recht deutlich mit 6:2, ehe es im "Dritten" nochmal enger zuging, Kerkhove sich am Ende aber mit 7:5 durchsetzte.

Scheinbar souverän

Wie schon in ihrem ersten Spiel ging Routinier Patty Schnyder in die zweite Partie gegen eine allerdings angeschlagene Kimberley Zimmermann. Die langen Matches zuvor schienen bei der Belgierin ihren Tribut zu fordern. Muskuläre Probleme machten sich breit, der Physio musste behandeln, sodass sich sogar Schnyder erkundigte und nach dem Befinden Zimmermanns fragte. Obwohl Schnyder einmal mehr ihr Spiel ohne größere Probleme durchzog, war sie hinterher trotzdem noch nicht ganz zufrieden. Kann ja noch kommen.

Lehrgeld, das man zahlt

Jetzt hat es auch Qualifikantin Nina Kruijer erwischt. Die Niederländerin musste sich der Schweizerin Rebeka Masarova mit 3:6 und 4:6 geschlagen geben. Allerdings erst nach Eindreiviertel Stunden. Und sie brachte ihre ersten Aufschläge öfter ins Feld als ihre Gegnerin und machte weniger Doppelfehler. Dafür gelang ihr keine Ass, Masarova derer drei. Und am Ende zählen die Punkte in der Gänze, auch hier hatte die Schweizerin die Nase vorn – Lehrgeld, das man zahlt.