Stolz über den Halbfinaleinzug bei der württembergischen Meisterschaft in Biberach: Silas Lülf und sein Tennis-Trainer Andreas Kovac. Foto: Geideck

Tennis: Silas Lülf vom SC Neubulach macht mit seinen erst neun Jahren schon landesweit auf sich aufmerksam.

Mit erst neun Jahren schon ein Großer in Württemberg: Nach seinem Finaleinzug bei der Tennis-Bezirksmeisterschaft schaffte es Silas Lülf vom SC Neubulach bei der Landesmeisterschaft bis ins Halbfinale. Sein Trainer Andreas Kovac will ihn nun ganz nach vorne bringen.

Wenn Andreas Kovac über seinen erfolgreichen Schüler redet, dann leuchten die Augen. "Man muss Silas nicht zum Tennis spielen zwingen", schwärmt der 65-Jährige, "er liebt Tennis einfach."

Seit Ende der Sommersaison 2016 wird Silas Lülf von Andreas Kovac gecoacht. Die Chemie hat sofort gestimmt, einen anderen Tennis-Trainer zu haben kann sich der neunjährige Calwer, der für den SC Neubulach antritt, nicht vorstellen. "Er macht die besten Übungen", strahlt das Talent aus der Hessestadt.

Das Kompliment kann Kovac nur zurückgeben. "Silas macht unglaubliche Fortschritte", meint der Nagolder Tennis-Trainer, "er gewinnt jetzt gegen Spieler, gegen die er vor meiner Zeit noch verloren hat."

So auch bei der diesjährigen Meisterschaft im Tennisbezirk C (Stuttgart, Böblingen und Calw). Dort setzte sich Silas Lülf im Halbfinale mühelos mit 4:0 und 4:2 gegen Tim Schwert aus Warmbronn durch. Im Endspiel musste sich der junge Calwer dann zwar knapp mit 2:4 und 4:5 gegen Atakan Cinar von der Stuttgarter TG Geroksruhe geschlagen geben, der Finaleinzug reichte jedoch aus für die Teilnahme an der württembergischen Meisterschaft in Biberach.

Dort hielt Silas Lülf erfolgreich die Fahne des Bezirks C hoch: Während Atakan Cinar schon im Achtelfinale die Segel streichen musste, besiegte der Neunjährige vom SC Neubulach seinen Gegenspieler Niklas Bürkle vom TC Bernhausen klar mit 4:0 und 4:1. Auch das Viertelfinale ließ Silas Lülf hinter sich, in dem er Djordje Abadzic vom TC Großheppach mit 1:4, 4:2 und 10:8 schlug.

Dann kam Pech ins Spiel: Silas Lülf wurde krank, fuhr für das Halbfinale aber dennoch wieder nach Biberach – eine Absage kam für ihn nicht infrage. Körperlich angeschlagen war Leon Hofmann vom TK Bietigheim jedoch eine Nummer zu groß, so dass es ohne Satzgewinn nach 0:4 und 0:4 zurück in den Nordschwarzwald ging.

Für Kovac ist klar, dass sein Schützling künftig häufiger auf Landesebene für Furore sorgen wird. Der Trainer zieht sogar eine Parallele zum Wildberger Stefan Hampe, der ebenfalls von Kovac gecoacht wurde seit er sieben Jahre alt war. Der heute 19-Jährige wurde mehrfach Bezirksmeister und württembergischer Meister. Vor zwei Jahren wechselte Hampe auf das Münchner Tennis-Internat, macht sein Abitur und lebt seit Januar in den USA, um seine Profikarriere zu forcieren.

Ein Weg, den auch Silas Lülf einmal einschlagen möchte. "Ich will Profi werden", unterstreicht der Grundschüler, der Hampe kurz vor seinem Abflug in die USA kennengelernt hat.

Bis zur Profikarriere ist es allerdings noch ein weiter Weg. Auch Kovac sagt: "Silas ist ein Talent. Aber Talent allein reicht nicht aus. Man muss hart arbeiten." Das tut der Neunjährige allerdings schon jetzt: Dreimal pro Woche trainiert der Calwer zusammen mit Kovac, zwei weitere Tage spielt er mit seinem Vater Markus Lülf Tennis. Ein Programm, das selbst den Trainer beeindruckt: "Silas muss viele Entbehrungen in Kauf nehmen. Ständiges Training und mit erster Priorität natürlich die Schule lassen dem Jungen keine weiteren Freizeitmöglichkeiten. Der Lohn dafür sind aber die schwer erkämpften Erfolge."

Wie genau das Rezept aussieht, einen jungen Spieler in Richtung Profikarriere zu führen, kann Kovac nicht genau sagen. "Da steckt viel dahinter. Viele koordinative Übungen, in dem Alter auch schon ein bisschen Krafttraining", verrät der 65-Jährige, der sich selbst ein bisschen in seinen Schützlingen wiederfindet: "Ich war immer sehr ehrgeizig. Sport war bei mir immer die Nummer eins. Das will ich an meine Schüler weitergeben."