Auch in der Ortenau könnten die Tennisplätze bald wieder öffnen. Ob die Sommerrunde jedoch über die Bühne gehen kann, ist noch unklar. Foto: Archiv

Tennis: Freiwilligkeit als Basis für die Sommerrunde. Spielbetrieb könnte schon am 15. Juni starten. 

Auch wenn die Tennisspieler der Region bald wieder auf die Plätze können, ist die Durchführung der Medenrunde noch längst nicht sicher. Klar ist jedoch: In diesem Sommer gibt es unterhalb der Badenliga weder Auf- noch Absteiger.

Am Wochenende war es nach wochenlangem Stillstand wieder soweit. In der rheinland-pfälzischen Kleinstadt Höhr-Grenzhausen flog der kleine gelbe Ball übers Netz. Acht Profispieler traten bei einem Mini-Turnier gegeneinander an. Der Ort war nicht zufällig gewählt, in Rheinland-Pfalz sind die Tennisplätze seit geraumer Zeit wieder offen – anders als beispielsweise in Baden-Württemberg, wo bisher nur Profis trainieren dürfen. Dies ändert sich in der kommenden Woche. Dann dürfen alle Tennisspieler – unter strengen Auflagen – wieder auf die Vereinsanlagen.

"An die Regeln halten"

Stefan Bitenc, der Präsident des Badischen Tennisverbandes (BTV), appellierte Anfang der Woche im Gespräch mit unserer Zeitung aber auch an alle Tennisspieler, sich dann an die Regelungen zu halten. "Wenn der Tag X kommt, dann muss es auch funktionieren", so der BTV-Präsident.

Hoffen auf Vorlaufzeit

Allerdings hoffte er auch auf ein wenig Vorlaufzeit, damit sich die Vereine auf die Öffnung der Anlagen und die Auflagen vorbereiten können. Das Vereinsleben wird jedoch wohl noch einige Zeit ruhen.

In nächster Zeit werde Tennisspielen nach der Taktung "kommen – spielen – gehen" stattfinden, betont Stefan Bitenc. Was eine mögliche baldige Öffnung der Tennisplätze für die anstehende Medenrunde bedeutet, ist jedoch noch nicht klar.

DTB-Chef ist optimistisch

Denn "kommen – spielen – gehen" lässt sich am Spieltag kaum durchsetzen, meist sind mehrere Teams auf einer Anlage. Ob es also wie in Szenario 1 (siehe Info) geplant ab dem 15. Juni losgehen kann, ist noch nicht klar.

Dem SWR gegenüber äußerte sich Ulrich Klaus, der Präsident des Deutschen Tennisbundes, optimistisch: "Die Chance ist gegeben, dass wir noch eine Tennissaison spielen können."

Darauf hofft man natürlich auch beim BTV. "Es kann sich alles relativ schnell verändern", will Bitenc jedoch noch keine Prognose abgeben. Klar ist allerdings, dass es in der Sommersaison 2020 – sofern sie denn stattfindet – keine Auf- und Absteiger geben wird. Einzige Ausnahme: Findet die dazugehörige Regionalliga statt, wird es in der jeweiligen Badenliga Aufsteiger – aber keine Absteiger – geben.

Kein Zwangsabstieg

"Es geht hauptsächlich darum, Freiwilligkeit zu implementieren", erklärt Bitenc. Weiter hat der Verband entschieden, dass Teams bis zum 31. Mai kostenfrei und ohne sportliche Konsequenzen (Zwangsabstieg) abmelden können. Die Ligeneinteilung für 2020 bleibt also bis zum Sommer 2021 bestehen. Für die Spieler hat die Runde dennoch Relevanz. Die erzielten Ergebnisse sollen in die Leistungsklassen- und Ranglistenwertungen einfließen.

Kurz vor den Ostertagen hatte der BTV drei Szenarien für den Spielbetrieb veröffentlicht.

 Szenario 1: Der Spielbetrieb soll ab dem 15. Juni starten. Die Jugend soll die Runde vor den Sommerferien beenden, die Aktiven würden bis in den August hinein spielen. "Mit der Veröffentlichung der neuen Spielpläne ist erst Ende Mai zu rechnen", schreibt der BTV.

 Szenario 2: Gibt es behördliche Auflagen, die den 1. Juni überdauern, wird die klassische Runde abgesagt. Die Badenligen spielen nur, wenn die jeweiligen Regionalligen stattfinden. Im Gegenzug wird ein "neuartiger Pokalwettbewerb für 2er-Teams eingeführt", so der BTV.

 Szenario 3: Gibt es am 25. Juni noch behördliche Auflagen, wird die komplette Sommerrunde abgesagt.