Nun also doch: Die Halle soll an den Dorfweiher. Foto: Dold

Ortschaftsrat beschließt einstimmig den Standort Dorfweiher. Revitalisierung der Schiltach angestrebt.

Tennenbronn - Der Ortschaftsrat Tennenbronn stimmte geschlossen dafür, dass die neue Sport- und Festhalle an den Standort Bauhof/Schiltach-Areal am Dorfweiher kommt.

Die Ortschaftsratssitzung fand wegen der vielen erwarteten Besuchern nicht im Rathaus, sondern im Pfarrsaal der katholischen Kirchengemeinde statt: Ursprünglich sollte das Thema Freibad auf die Tagesordnung kommen, wurde dann aber verschoben.

Doch auch so wurde der größere Saal gebraucht: Viele Tennenbronner wollten wissen, wie es mit der Festhalle weitergeht. "Heute steht eine wichtige Entscheidung für Tennenbronn an", rief Ortsvorsteher Lutz Strobel den Tagungsordnungspunkt "Neue Sport- und Festhalle – Standortentscheidung" auf. Strobel ließ die Vorgeschichte Revue passieren: Die erste Standortentscheidung im Jahr 2015 für den Dorfweiher sei mit dem Erwerb eines privaten Grundstückes gekoppelt gewesen, was nicht zustande kam. Deshalb habe man alle drei möglichen Standorte (Löwenstraße, Krone-Areal und Dorfweiher/Schiltach-Areal) nochmals näher untersucht. Im Sommer 2018 wurde eine Machbarkeitsstudie beauftragt. Im März wurden die Ergebnisse dem Gemeinderat und Ortschaftsrat sowie in einer Bürgerversammlung vorgestellt.

Für die vielen Besucher fasste Fachbereichsleiter Rudolf Mager die wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammen und warum nicht der alte, sondern der Standort im Schiltach-Areal der bessere sei. Mager ("Wir stellen uns auch der Häme" – mit Blick auf die Vorgeschichte) warb aber auch um mehr Vertrauen in die professionelle Arbeit der Stadtverwaltung und mehr Verständnis für die Entscheidungsprozesse.

Er stellte einen detaillierten Zeitplan vor: Viele Aufgaben für Schiltach-Revitalisierung, Hallen- und Anschlussstraßenbau seien 2019 und 2020 parallel abzuarbeiten. 2021 könne dann die Feinplanung erstellt und 2022/2024 gebaut werden. "Die Halle soll in fünf Jahren stehen", versicherte Mager. Und natürlich werde "die alte Ringerhalle ertüchtigt". Ein großes Plus wäre auch, dass bis zum Neubau die alte Halle weitergenutzt werden könne.

In der Diskussion meinte Felix Broghammer (CDU) trotz der Vorgeschichte: "Wir müssen ein einstimmiges Signal an den Gemeinderat senden". Die Antwort auf seine Frage nach den Kosten der Machbarkeitsstudie (30 000 Euro) nutzte Mager, die Notwendigkeit und den Wert der Studie zu begründen.

Robert Hermann (CDU-Fraktionsvorsitzender) wandte sich zunächst an Mager: "Verständnis für das fehlende Vertrauen müssten Sie haben, wir hatten schon mal einen Zeitplan". Lange Zeit habe er gedacht, der alte Standort sei besser, der Kopf sage aber, die Schiltachaue sei besser: "Es fällt mir nicht leicht, aber ich stimme für den Dorfweiher". Hermann forderte einen realistischen Zeitplan und den Neubau der Halle zusammen mit der Schiltach-Revitalisierung in einem Wurf. Auch Monika Kaltenbacher (BDU) meinte: "Ich bin mit dem Kopf dafür, mit dem Herzen weniger".

Manfred Moosmann (Fraktionsvorsitzender Freie Liste) berichtetet, dass er "nach der gut vorbereiteten Bürgerinformation am 27. März nur positive Rückmeldungen erhalten habe". Er sehe jetzt, dass die Machbarkeitsstudie doch kein Akt der Verzögerung gewesen sei. "Wir müssen an den Dorfweiher, weil wir auch was Tolles mit der Revitalisierung machen können", bekannte er. Ganz zu schweigen von den Parkplatz- und Lärmproblemen am alten Standort. Allerdings mahnte er mit Blick auf den Zeitplan: "Vor fünf Jahren haben wir auch gedacht, es dauert noch fünf Jahre".

Einig waren sich die Ortschaftsräte darin, dass Bau der Halle und Revitalisierung der Schiltach unbedingt parallel erfolgen müssen. "Eventuelle Revitalisierungsprobleme dürfen keinesfalls den Hallenbau bremsen", betonte Hermann. Die Zustimmung zum Standort Bauhof/Schiltach-Areal folgte, wie nach den Vorreden zu erwarten war, dann auch einstimmig.

"Seitens der Ortsverwaltung ist es noch wichtig zu erwähnen, dass nach dieser Entscheidung zum Standort der Halle es auch mit einer Projektentwicklung des Krone-Areals weitergehen muss", erklärte Strobel. Im Sinne einer guten Stadtentwicklung solle diese "Filetstück" weiter im Blick behalten werden, jedoch als privates Invest-Projekt.

Am 9. Mai ist die Festhalle wieder Thema im Ausschuss Umwelt und Technik (AUT) und voraussichtlich am 16. Mai im Gemeinderat.