Für etliche Straßen in Irslingen gilt demnächst Tempo 30. Foto: © Björn Wylezich – adobe.stock.com

Verkehr: Nach gründlicher Vorbereitung fasst Ortschaftsrat Beschluss

Dietingen-Irslingen. Künftig gilt in einem Wohngebiet in Irslingen Tempo 30. Dies hat der Ortschaftsrat in jüngster Sitzung einstimmig beschlossen. In den Genuss kommen die Albstraße bis zur Kreisstraße, Talhauser Straße, Lehenbühlstraße, Hirschäcker, Wolfbaum, Egelsee, Im Weiher, Brandstätterstraße sowie das Teilstück der Steingartenstraße von der Laibstraße bis Im Weiher. Weitere Straßen werden in den kommenden Jahren umgesetzt.

Ortsvorsteher Klaus Häsler gab einen Rückblick auf die bisherigen Beratungen hinsichtlich der geplanten innerörtlichen Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Stundenkilometer. Ebenfalls zeigte er die Tabelle mit den gemessenen Fahrzeugen, bei der "ein erheblicher Teil viel zu schnell unterwegs war".

Häsler wies auf die Einschätzung der Verkehrsbehörde und der Verkehrspolizei hin, die bei einem Ortstermin 2020 die Straßenverhältnisse begutachtet hatten.

Die heutigen Straßen seien nicht alleine für die klassischen Fahrzeuge da, sondern die Situation habe sich in den vergangenen Jahren verändert. Heute werde sie auch durch Personen mit E-Bike, Elektroroller, Rollatoren und natürlich Eltern mit Kindern und Kinderwagen sowie von vielen Senioren benutzt.

Der Verkehr habe in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, so dass die Gefahr eines schweren Unfalls größer werde. Die Ratsmitglieder fühlen sich in der Pflicht, die zulässige Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer zu begrenzen, um die Unfallgefahr zu reduzieren.

Verschiedene Wortmeldungen zeigten, dass sich die Ratsmitglieder nicht schuldig fühlen möchten, wenn bei einem Unfall durch erhöhte Geschwindigkeit jemand verletzt werden würde.

Jedoch zeigte sich die Verkehrsbehörde aus Sicht der Ratsmitglieder nicht sehr kooperativ mit dem Antrag, bei der Autobahn-Unterführung ("Tor zur Welt") ein 70er-Schild anzubringen, das sie ablehnte, obwohl die gemessenen Höchstgeschwindigkeiten genau am Ortseingang der Kreisstraße registriert wurden.

Stattdessen solle ein zweites Ortsschild gegenüber dem vorhandenen angebracht werden. Klaus Häsler bemängelte diese Ablehnung mit dem Hinweis: Innerorts werde die Geschwindigkeitsreduzierung unterstützt, sogar gefordert, aber bei einfahrenden Fahrzeugen in den Ort den Schwung mit einem 70er-Schild zu nehmen, dazu sei man nicht bereit.

Eine ähnliche Situation sei ebenso in Gößlingen zu sehen. Die geplanten Straßen, die in der vergangenen Ortschaftsratssitzung beraten wurden, wurden anschaulich per Beamer dargestellt.

Der Ortsvorsteher hatte eine zweite Variante vorbereitet. Doch die Ratsmitglieder waren sich einig, dass der Start in die Zone 30 mit den oben genannten Straßen, die richtige Vorgehensweise sei. Dies hätten die Geschwindigkeitsmessungen aufgezeigt.

Für die Umsetzung wurde die Gemeindeverwaltung Dietingen beauftragt.