Auf einen geschmückten Weihnachtsbaum will man in Enzklösterle nicht verzichten. Foto: Tourist-Info Enzklösterle

Die medizinische Versorgungist auch für Enzklösterle ein wichtiges Thema. Deshalb war im Gemeinderat die Online-Sprechstunde "Ambigoal" ebenso Thema wie die Schließung der Apotheke und die Weihnachtsbeleuchtung.

Enzklösterle - Schon seit einigen Monaten ist Enzklösterle als Pilotkommune bei dem Projekt "Ambigoal" dabei. Da die hausärztliche Versorgung im ländlichen Raum immer schwieriger wird, sollen so telemedizinische Angebote geschaffen werden. Warum Enzklösterle mitmacht, erklärte bereits im Januar der damalige Bürgermeister Sascha Dengler.

Der einzige Arzt in der Gemeinde war 2016 gestorben. Seither hatte die Kommune viel versucht, einen neuen Arzt anzusiedeln. "Wir haben uns weit aus dem Fenster gelehnt", so Dengler. So war man unter anderem mit einem Arzt in Gesprächen, der Interesse an einer Praxis im Ort bekundet hatte. Der sagte dann aber letztlich ab. Auch der Versuch, eine wöchentliche Hausarzt-Sprechstunde anzubieten, schlug fehl. Dengler sah damals die Chance, die Telemedizin als Unterstützung für die hausärztliche Versorgung aufzubauen. Er konnte sich auch gut vorstellen, für Patienten, die nicht von zu Hause aus an den Computer können, ein Angebot im öffentlichen Raum zu schaffen, etwa in der Festhalle. Blutdruck und Puls zu messen ginge mittlerweile alles mit Geräten am PC. Diese notwendigen Geräte könne man dann zum Beispiel dort vorhalten.

Warten auf die nötigen Möbel

Mittlerweile ist einige Zeit ins Land gegangen und wohl auch deshalb kam das Thema bei der Bürgerfrageviertelstunde in der jüngsten Gemeinderatssitzung zur Sprache, wie die jetzige Bürgermeisterin Sabine Zenker auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilt. Derzeit warte man noch auf die Möbellieferung, danach könne man dann einen Starttermin für das Projekt festlegen, so Zenker weiter.

Apotheke schließt

Ebenfalls Thema war die bevorstehende Schließung der Apotheke in der Enztalgemeinde. Zwar habe man versucht, mit möglichen Betreibern einer Zweigstelle ins Gespräch zu kommen. Das sei aber schwierig, da es sich bei den Lizenzen ähnlich wie bei den Ärzten verhalte. Gesichert sei dagegen ein Hol- und Bringdienst, der die Versorgung mit Medikamenten sicherstelle. Allerdings könne man sich auch hier nicht einfach mit einer einzelnen Apotheke zusammentun. "Da muss auch Wettbewerb herrschen", so Zenker weiter.

Ein Baum pro Ort

Auch in Enzklösterle geht es ums Energiesparen – und dabei auch um die Frage der Weihnachtsbeleuchtung. Nach der aktuellen Energiesparverordnung muss auf die Beleuchtung der Fassaden von öffentlichen Gebäuden verzichtet werden. Und auch sonst will man sich zurücknehmen. "Einen Weihnachtsbaum pro Ort schön schmücken", gibt Zenker als Devise aus. Bei den Sternen, die sonst die Laternen schmücken, will sie mit einer Entscheidung noch etwas warten. Ansonsten habe man die Weihnachtsbeleuchtung aber sowieso schon auf LED umgestellt. Deshalb sei es "ansonsten recht einfach, weil wir im Energiesparbereich schon viel gemacht haben", erklärt sie.

Wartehäuschen renovieren

Weiterer Punkt in der Sitzung war eine Bestandsanalyse der Buswartehäuschen im Ort. Beschlossen wurde, nun kleinere Reparaturen vorzunehmen und in die Haushaltsberatungen "peu a peu" große Reparaturen oder Neubauten aufzunehmen. Laut Zenker sei der Erhalt des Bestandes wichtig. Zudem sollen alle vom Aussehen angeglichen und mit aktuellen Infos zur Gemeinde und dem Öffentlichen Personennahverkehr versehen werden. Dabei denkt Zenker vor allem an den Stundentakt und die Möglichkeit, die Busse im Kreis Calw am Wochenende kostenlos zu nutzen. "Das geht a bissel unter", findet sie.

Neues Auto für Bauhof

Einig war man sich im Gremium auch, dass der Bauhof ein neues Auto benötige, auch um die vorhandenen Traktoren mit ihren teureren Arbeitsstunden zu entlasten. Dabei erging der Auftrag an die Verwaltung, die Anschaffung eines E-Autos mit eigener Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung zu prüfen.