Soll auch künftig handylosen Zeitgenossen aus der Patsche helfen: das öffentliche Telefon in der Ebinger Poststraße. So wird das allerdings nichts. Foto: Kistner

Zwei Telefonzellen gibt es in Albstadt noch – in Ebingen und in Burgfelden. Die Deutsche Telekom möchte diese nun abbauen, die Stadt Albstadt die beiden Standorte jedoch bewahren.

Albstadt-Burgfelden/-Ebingen - Die Deutsche Telekom ist seit dem 1. Dezember, an dem ein neues Telekommunikationsgesetz in Kraft trat, nicht mehr verpflichtet, öffentliche Telefonzellen und -stellen zu unterhalten. Die einstige "Universaldienstleistung" wird in Zeiten, in denen praktisch jeder ein Smartphone besitzt, nicht mehr benötigt.

 

Zwei Telefonzellen sind noch übrig

Das hat auch für Albstadt Konsequenzen. Die Telekom hat in den vergangenen Jahren sukzessive eine Telefonzelle nach der anderen abgebaut – schließlich kostet der Betrieb Geld. Zwei sind aber noch übrig; die eine steht im Burgfelder Burgweg, die andere in der Poststraße in Ebingen. Schon mehrfach hatte die Telekom gegenüber der Stadt Albstadt die Absicht bekundet, auch diese beiden Telefone zu entfernen. Wie Oberbürgermeister Klaus Konzelmann am Dienstag dem Technischen und Umweltausschuss des Gemeinderats mitteilte, hat sie nun einen neuerlichen Vorstoß in diese Richtung unternommen. Weg mit den Apparaten! – keiner braucht sie.

In Burgfelden ist der Handyempfang schlecht

Wirklich? Die Stadt ist anderer Ansicht und sträubt sich gegen den Abbau. Nicht jedes Kind und jeder Senior sei im Besitz eines Handys – wer abends, wenn weniger Busse fahren, seinen verpasst, der sei vielleicht froh, dass er vom öffentlichen Telefon in der Poststraße aus zu Hause anrufen könne. In Burgfelden aber nütze unter Umständen auch das schönste Smartphone nichts; der Empfang sei halt sehr schlecht. Mit diesen Argumenten – und mit dem Segen des Ausschusses – will die Stadt abermals versuchen, die Telekom von ihren destruktiven Plänen abzubringen.

Ob sie Erfolg hat, bleibt abzuwarten – eine rechtliche Handhabe gibt es nicht mehr, und im Ebinger Fall wirkt die Argumentation auch nicht ganz überzeugend. Das Telefon in der Poststraße ist nämlich defekt; ein Hooligan hat den Hörer zertrümmert. Dem Vernehmen nach schon vor einer ganzen Weile.