Ein Funkmast: Immer wieder sorgen diese für Kontroversen. Foto: webandi/Pixabay

Jetzt ist’s amtlich: Der Funkmast der Telekom wird in Bittelbronn im Flurstück 2546 errichtet, wie anfangs der Debatte vor einem Jahr von der Telekom vorgeschlagen. Bei der Ortschaftsratssitzung am Donnerstag stimmten sechs Ortschaftsräte für den Standort, ein Rat war dagegen.

Haigerloch-Bittelbronn - Ortsvorsteher Gerd Klingler betonte, dass der Standort dann aber auf jeden Fall so weit wie möglich Richtung Flurstück 2547 und Flurstück 2548 sein wird. Der Abstand zu den ersten Häusern von Bittelbronn betrage 500 bis 600 Meter.

Vollständige Abdeckung nötig?

Die Sitzung stieß auf reges Interesse bei den Bürgern, von denen einer dem Ortschaftsrat für die ausführliche Beschäftigung mit dem Thema und die kritischen Stimmen dankte. Die Ortschaftsratsmitglieder hätten die Sache von allen Seiten beleuchtet. Jedoch sah der Bürger keinen Grund für das Errichten eines solchen Mobilfunkmastes: Man habe in und rund um Bittelbronn und selbst im Wald einen guten Empfang. Er stellte die Frage, ob eine vollständige Abdeckung nötig sei.

Bürger kritisiert

Zudem sprach er nochmals die gesundheitlichen Risiken durch die Strahlung an. Sollte in Trillfingen ein Mast gebaut werden, würde auch Bittelbronn abgedeckt. Der Bürger kritisierte an dieser Stelle die Telekom und die mangelnde Übersichtlichkeit in Bezug auf die Standortwahl beziehungsweise -suche.

Eben nicht "überall Empfang"

Ortsvorsteher Klingler widersprach dem Bürger und betonte, dass man in Bittelbronn eben nicht überall Empfang habe. Zudem habe sich das Gremium Bittelbronns am längsten von allen Gremien im Zollernalbkreis mit dem Thema befasst. Er sei natürlich gründlich auf dem Laufenden gewesen und habe stets die Übersicht gehabt, sei aber mit dem Gutachten und seinem Wissenstand nicht dauernd von Tür zu Tür gegangen. Vor allem über die Presse habe man stets informiert.

Endlich eine Entscheidung

Vor der Abstimmung über den Standort gab es nochmals eine Diskussion innerhalb des Rats. Klingler stellte klar, dass nun endlich eine Entscheidung gefällt werden müsse, er gab aber den Ortschaftsratsmitgliedern die Gelegenheit, sich ein letztes Mal zum Thema zu äußern.

Bernd Schäfer sprach sich erneut gegen die Notwendigkeit eines Masts beziehungsweise den anvisierten Standort aus. Er stellte die Frage nach der Haftung bei einer möglichen Schädigung durch die Strahlung. Leider habe das Mitspracherecht des Gremiums wenig Nutzen, meinte er: "Es sind andere, die endgültig entscheiden".

Telekom baut nicht aus Jux

Christof Weiß dagegen zeigte sich von dem Masten angetan, die Telekom baue einen solchen ja nicht aus Jux, sondern nur, wenn eine Notwendigkeit bestehe. Credo der Telekom sei es, effizient und kostengünstig zu agieren.

Klingler wiederum betonte noch einmal, er habe versucht, alle Meinungen zu berücksichtigen, man habe in vielen Sitzungen diskutiert, und er erinnerte an die Infoveranstaltung mit einem Vertreter der Telekom und einem Vertreter einer Gegen-Initiative.

Auch ein Gutachten sei in Auftrag gegeben worden, um den bestmöglichen Standort für Bittelbronn zu finden. Es müsse allen klar sein, dass, sollte man das Thema weiter in der Schwebe lassen, die Telekom auf Private zugehe – und der Ortschaftsrat somit raus aus der Debatte. Private Interessenten gebe es bereits.

Strahlung nicht verharmlosen

Er wolle die Strahlung nicht verharmlosen, aber seines Wissens nach sei es gefährlicher, längere Zeit im eigenen Haus mit einem schnurlosen Telefon zu agieren.

Nach der Abstimmung zeigten sich zwar noch nicht alle anwesenden Bürger zu 100 Prozent begeistert, aber es gab keine Proteste gegen den beschlossenen Standort.