Wenn das Telefon klingelt und sich angeblich "Europol" meldet, ist Vorsicht geboten. Foto: Hildenbrand/dpa

Eine neue Betrugsmasche beschäftigt das Bundeskriminalamt. Zurzeit erhalten viele Menschen Anrufe von Betrügern, die sich sich als Mitarbeiter von "Europol" ausgeben, um ihren Opfern hohe Geldbeträge aus der Tasche zu ziehen.

Betrüger aus dem Ausland machen mit dubiosen Anrufen auch die Region unsicher. Wir werfen einen Blick darauf, wie dieser Betrug funktioniert, warum die Anrufe so täuschend echt wirken und wie man sich schützt.

Angebliche Anrufe von "Europol"

Wenn das Telefon klingelt und vermeintlich die europäische Polizeibehörde "Europol" anruft, ist Vorsicht geboten. Betrüger geben sich zurzeit als Mitarbeiter der Behörde aus und melden sich häufig im Anschluss an Bandansagen in englischer Sprache. Die Täter informieren ihr Gegenüber über einen angeblichen Identitätsdiebstahl, etwa werde der Personalausweis oder die Steuer-ID des Angerufenen bei Straftaten wie Geldwäsche oder Drogenhandel verwendet. Die Betrüger fordern ihre Opfer dann meist dazu auf, ihre Daten für einen Abgleich preiszugeben.

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Außerdem versuchen die Täter, die Angerufenen dazu zu bringen, Überweisungen zu tätigen, um angeblich das eigene Vermögen zu "schützen" oder einer vermeintlichen Haftstrafe zu entgehen. Laut SWR scheinen manche Kriminelle ihre Opfer auch dazu zu verleiten, Gutscheine von "Google Play" zu kaufen und ihnen die Nummern der Gutscheinkarten am Telefon durchzugeben.

Das Online-Portal Techbook.de erklärt, dass sich einige vom vermeintlichen Anruf-Absender "Europol" eingeschüchtert fühlen würden. Zudem weist das Bundeskriminalamt auf seiner Website darauf hin, dass es den Tätern durch technische Manipulation gelingen würde, ihren Opfern eine "tatsächlich zu Europol oder einer deutschen Polizeidienststelle gehörende Telefonnummer" auf dem Display anzuzeigen. Die Anrufe wirken also sehr echt. Aus diesem Grunde scheinen viele Menschen auf diesen Trick hereinzufallen. Auch in der Region ist diese Masche leider bereits angekommen. Erst Mitte März hatte ein 40-Jähriger aus Bräunlingen einen solchen Anruf erhalten.

Wie verhält man sich am besten?

Das Bundeskriminalamt weist auf seiner Website darauf hin, dass die Polizei niemals um Geldüberweisungen bittet - dies gilt auch für Europol. Zudem habe Europol keine Befugnis, Bußgelder zu verhängen oder mit sonstigen strafrechtlichen Konsequenzen gegen die Angerufenen vorzugehen. Des Weiteren rät das BKA:

  • Keine Details zu persönlichen oder finanziellen Verhältnissen am Telefon herausgeben.
  • Nicht den Forderungen der Anrufer folgen und sich weder in ein Gespräch verwickeln noch sich unter Druck setzen lassen.
  • Einfach auflegen.
  • Niemals Geld an Unbekannte weitergeben oder überweisen.
  • Im Falle eines solchen Anrufs bei der örtlichen Polizeidienststelle Strafanzeige erstatten.
  • Eigenständig die Telefonnummer der Polizeidienststelle recherchieren und diese Nummer selbst wählen. Auf keinen Fall die Rückruftaste benutzen.

Das Bundeskriminalamt stellt zudem in seinem Warnhinweis fest, dass insbesondere Menschen höheren Alters öfters Opfer dieses Betrugs werden. Daher sollten ältere Personen besonders vorsichtig sein.