In Mönchweiler kam es zuletzt zu mehrstündigen Ausfällen des Internets und des Telefons. Vodafone erklärt hierzu die Hintergründe. Foto: Sina Schuldt/dpa

Vodafone-Kunden klagen über mehrere stundenlange Ausfälle von Telefon und Internet in Mönchweiler. Das Unternehmen erklärt, warum wohl ein einzelner Kunde an der Misere schuld ist.

Der Ärger bei den Vodafone-Kunden ist groß: Innerhalb von zwei Wochen kam es in Mönchweiler an mindestens zwei Tagen zu stundenlangen Ausfällen von Internet und Telefonie. Gleich mehrere Leser meldeten sich bei uns und berichteten, dass sie abgehängt waren.

 

„Ab 14 Uhr sind Telefon, Internet und dergleichen bis spät in die Nacht ausgefallen“, berichtet ein Bürger gegenüber unserer Redaktion mit Blick auf eine Störung am 28. September. Ein anderer bestätigt einen weiteren Ausfall vor wenigen Tagen, der sich ebenfalls über den Nachmittag bis in den Abend erstreckte. „Man kommt nach Hause und kann dann nicht mal fernsehen“, erklärt der Mann mit Blick auf die Versorgung des TV-Programms über die Datenverbindung.

Vielfach wird vermutet, dass es sich um einen flächendeckenden Ausfall im Vodafone-Netz handelt. Doch das Unternehmen widerspricht auf Anfrage unserer Redaktion und erklärt gleichzeitig, dass die Störung nicht von Vodafone ausgehe. Wie kann das sein?

Laut Vodafone-Sprecher Volker Petendorf sei immer wieder ein lokaler Rückwegstörer aktiv. „Dadurch ist die TV-, Internet- und Telefonnutzung im Bereich Hindenburgstraße und Umgebung ab und zu beeinträchtigt“, so der Sprecher. Das sei immer dann – aber auch nur dann – der Fall, wenn dieser Rückwegstörer gerade in Betrieb ist. Die Einschränkungen reichen seinen Angaben zufolge von einem schwächeren Netz bis hin zu Totalausfällen bei einzelnen Anschlüssen.

Störsignale können zum Ausfall führen

Klar ist damit laut Petendorf: Ein einzelner Kunde sorgt für die Ausfälle und die empfindliche Störung seiner Nachbarn. Ursache seien meist defekte Stromkabel und Steckdosen sowie uralte, defekte oder illegal betriebene Elektrogeräte. Sobald diese in Betrieb sind, senden sie Störsignale, die zu der Misere führen.

Vodafone sei sich der Problematik bewusst, betont der Sprecher. „Unsere Technik-Spezialisten arbeiten seit Bekanntwerden der Störung sehr intensiv an der Eingrenzung dieses Rückwegstörers in Mönchweiler.“ Hierzu fänden intensive Messungen und Vor-Ort-Analysen statt. Man habe den betroffenen Kabelstrang permanent im Blick.

Rückwegstörer ist wohl nicht mehr aktiv

Und Petendorf macht Hoffnung, dass die Störungen bald der Vergangenheit angehören. Seit Dienstag, 9.45 Uhr, sei der Rückwegstörer nicht mehr aktiv. „Es besteht Hoffnung, dass der Verursacher ihn entfernt hat oder das Gerät ‚seinen Geist aufgegeben‘ hat“, so der Sprecher. Die Technik-Experten seien weiterhin dran – man bitte deshalb um Geduld.

Grundsätzlich, wenn die Störquelle exakt ermittelt ist, werde das Unternehmen dafür sorgen, dass der Verursacher sie entfernt. Petendorf: „Gelingt dieses Vorhaben nicht, wird sie unschädlich gemacht – etwa durch bauliche Maßnahmen, bei denen der Verursacher vom Kabelnetz dauerhaft abgetrennt wird.“ Nur so sei es im Zweifel möglich, die Störungen dauerhaft zu beenden.

Rückwegstörer – Fragen und Antworten

Was sind Rückwegstörer?
Rückwegstörer sind Geräte, die ungewollt Signale in das Kabelnetz zurücksenden. Dadurch kann das Internet oder Fernsehen in ganzen Straßenzügen gestört werden.

Welche Geräte verursachen solche Störungen?
Oft sind es alte oder defekte Fernseher, Receiver, Kabelrouter oder Hausverstärker. Auch falsch montierte Antennendosen, schlecht abgeschirmte oder beschädigte Koaxialkabel sowie Stecker ohne festen Sitz können Rückwegstörungen auslösen. Selbst Funkgeräte oder smarte Steckdosen mit minderwertiger Elektronik kommen als Ursache infrage.

Wie merkt man, dass man selbst der Verursacher ist?
Typisch sind wiederkehrende Internetabbrüche oder langsame Uploads, die auch bei Nachbarn auftreten. Manchmal meldet sich der Netzbetreiber direkt, wenn er die Störung lokalisiert hat.

Wie gehen Techniker bei der Suche vor?
Sie messen das Netz Abschnitt für Abschnitt und verfolgen das Störsignal bis zu dem Anschluss, von dem es ausgeht – teils buchstäblich bis in einzelne Wohnungen.

Was kann man tun, um Rückwegstörer zu vermeiden?
Nur geprüfte, gut abgeschirmte Kabel verwenden, Stecker fest verschrauben und keine veralteten Geräte anschließen. Bei anhaltenden Problemen besser den Anbieter informieren statt selbst zu basteln.