Freude bei allen Beteiligten der Spendenaktion im Teinachtal. Foto: Buck

Die Sozialaktion "Teinachtal hilft" weitet sich immer mehr aus. Jetzt hat ein lokales Busunternehmen zwei ihrer Gefährt bereitgestellt und diese im exklusiven Hilfs-Design beklebt. Die Busse fahren nun fast durch den gesamten Kreis Calw.

Neubulach - Die Spendenaktion "Teinachtal hilft" war eigentlich auf ein paar Tage im Oktober angesetzt und mit dem Wandermarathon verknüpft. Doch mittlerweile weitet sich das Projekt auf das gesamte Jahr aus, wie dieser Tage in Neubulach deutlich wurde. Denn die Spendenaktion für den Förderverein "Krebskranke Kinder Tübingen" wird nun auch in den öffentlichen Raum getragen. Zwei Linienbusse des Neubulacher Busunternehmens Maier sind nun im Design der Hilfsaktion beklebt und werden fortan durch den Kreis Calw fahren. Dass die Aktion überhaupt so stattfinden konnte, liegt unter anderem an Michael Stahl von der Teinachtal-Touristik, der auf die Idee kam, das Busunternehmen mit einzubinden. Wie wichtig die Spendensammlung im Teinachtal ist, war auch daran abzulesen, dass auf dem Betriebshof der Firma alle drei Bürgermeister der Teinachtal-Kommunen anwesend waren.

Projekt täglich mit Leben füllen

Bad Teinach-Zavelsteins Bürgermeister Markus Wendel freute sich sichtlich, dass sich Maier vom gleichnamigen Omnibus-Unternehmen habe "anstecken lassen" von der Idee und erklärte: "Unser Dankeschön ist mindestens so groß wie die zwei Busse, die hier stehen." Auch Franziska Bürkle von der Touristik bekannte, dass man das Thema täglich "mit Leben fülle" und es jeden Tag mehr werde, man die Spendenthematik zudem noch mit dem Leitthema Wandern verknüpfe.

Pate für die Busaufkleber stand die kleine Lara Schwämmle, die an Leukämie erkrankt ist und jetzt vom Verein aus Tübingen unterstützt wird. Mutter Verena erzählt von den Momenten, als die Diagnose kam. "Es zieht einem den Boden unter den Füßen weg", berichtet sie. Ganz schlimm sei Weihnachten 2020 gewesen, als die kleine Lara am 23. Dezember entlassen wurde, am Abend aber wieder in die Klinik kam. Doch inzwischen geht es "ständig bergauf", wie Schäwmmle erfreut erklärt. Für solche Fälle ist dann eben der Förderverein krebskranke Kinder Tübingen zur Stelle, um jenseits der medizinischen Versorgung Hilfestellung zu leisten. Für Eltern betroffener Kinder unterhält der Verein zwei Häuser, um den Eltern zu ermöglichen, nah bei ihrem erkrankten Nachwuchs zu sein, erklärt Anton Hofmann, Vorsitzender des Vereins. "Wir bieten alles das, was die Grundversorgung der Medizin nicht abdeckt", ordnet Hofmann ein. Dazu zählten beispielsweise Freizeiten für die Geschwisterkinder oder auch die Eltern der Betroffenen. "Da kann man die auch mal wieder Kind sein lassen", erklärt Hofmann. Verschiedene Möglichkeiten wie Kunst-, Sport- oder auch Sozialtherapie gibt es zudem im Angebot.

Forschung wird ebenfalls gefördert

Ein gewisser Teil ist gerade bei Kindern mit Krebs auch die Forschung, die mitläuft. Denn, wie Hofmann ausführt, seien gerade einmal 2500 Kinder bundesweit an Krebs erkrankt jedes Jahr. Was sich viel anhöre, sei für die Pharmaindustrie eben zu wenig, um intensiv nach Medikamenten zu forschen – hier unterstützt der seit 1982 bestehende Förderverein eben auch mit Geldern. Und um diese zu bekommen, ist man auf Spenden angewiesen. Deshalb ist Hofmann regelrecht verzückt und sichtlich froh, dass das Teinachtal der Organisation tatkräftig unter die Arme greift. "Wir streben schon eine fünfstellige Spendensumme am Ende an", sagt Bürkle. Dafür sollen nicht zuletzt die beiden Busse von Helmut Maier helfen, die jetzt im "Teinachtal hilft"-Design durch die Gegend fahren. Zudem kommt, dass das Regionentheater aus dem schwarzen Wald, das seit kurzer Zeit mit dem Konsul-Niethammer-Kulturzentrum in Zavelstein eine neue Heimspielstätte hat, sogenannte Spenden-Tickets verkauft, wovon ein gewisser Sockelbetrag ebenfalls dem Geldtopf zugute kommt. Des Weiteren ist ein Benefiz-Fußballspiel rund um den Ex-Profi Eberhard Carl am 22. August angesetzt.

Busse fahren durch Landkreis

Doch jetzt fahren zunächst die Busse von Maier durch den Landkreis und verkünden die Spendenbotschaft. Für Maier war es keine Frage, zuzusagen und seine Busse zur Verfügung zu stellen: "Da habe ich nicht lange überlegt und zugesagt."

Die Schilderungen von Verena Schwämmle berührten den Neubulacher Busunternehmer nach eigener Aussage sehr, weshalb er sich nun noch mehr bestätigt fühlt in seiner Entscheidung. Alle Beteiligten sind, das spürt man an diesem Morgen, froh um die Kooperation und wollen mit aller Macht einen möglichst hohen Spendenbetrag einsammeln.