Mit dem Erwachen der Natur, wenn alles grünt und blüht, beginnt auch für Heuschnupfengeplagte Zollernälbler die Leidenszeit. Das bestätigt auch die Stadt-Apotheke in Balingen.
Die Nase läuft, die Augen jucken, der Hals kratzt und das Atmen fällt schwer. Die Zahl der Zollernälbler, die wegen ihres Heuschnupfens in ärztlicher Behandlung waren, ist in den vergangenen Jahren nochmals gestiegen.
Die jährliche Steigerung beträgt 3,8 Prozent
Wie Evelyne Blank, Pressesprecherin der AOK Neckar-Alb berichtet, wurden nach einer aktuellen Auswertung der Gesundheitskasse im Jahr 2023 gut 4600 Betroffene ärztlich versorgt, fünf Jahre zuvor waren es noch knapp 4000: „Das ergibt eine jährliche Steigerung von 3,8 Prozent.“ Damit liege der Zollernalbkreis über dem Landesdurchschnitt von 2,7 Prozent an jährlich hinzukommenden Behandlungsfällen wegen Heuschnupfens.
„Normaler“ Schnupfen oder Heuschnupfen?
Dass Heuschnupfengeplagte aktuell wieder besonders leiden, bestätigt eine Mitarbeitende der Balinger Stadtapotheke: „Zurzeit werden wieder häufig Medikamente gegen die Symptome von Heuschnupfen gekauft“, sagt sie. Einen „normalen“ Schnupfen von einem Heuschnupfen zu unterscheiden, sei fast nicht möglich, erklärt sie zudem. „Um ganz sicher zu sein, ob man gegen Pollen allergisch ist, macht man einen Test beim Arzt.“ Aber: „Die Testungen werden üblicherweise schon im Januar und Februar durchgeführt.“
Dass Heuschnupfen für die Betroffenen nicht ganz ohne sei, erklärt AOK-Arzt Matthias Oswald: „Die allergischen Symptome können die Lebensqualität der Betroffenen deutlich beeinträchtigen, in manchen Fällen sogar arbeitsunfähig machen.“
Im vergangenen Jahr zählte die Kasse landesweit knapp 3000 Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen aufgrund von Heuschnupfen. „Letztlich reagiert das Immunsystem des Körpers auf eigentlich harmlose Pflanzenpollen mit einer Kettenreaktion, die dann die beschriebenen Symptome auslöst.“
Das Wichtigste bei Heuschnupfen: Auslöser vermeiden
Das Wichtigste bei Heuschnupfen sei, den Auslöser zu meiden – bei Pollen gar nicht so einfach, dessen ist sich der Mediziner bewusst. „Deshalb ist es für betroffene Menschen umso wichtiger, dass sie über Heuschnupfen und seine Ursachen gut informiert sind, die Zusammenhänge verstehen und Ausweichstrategien entwickeln. Je besser Allergikerinnen und Allergiker ihre Krankheit verstehen, umso weniger werden sie in ihrem Alltag von den krankheitstypischen Beschwerden beeinträchtigt“, erklärt Osswald weiter. Matthias Osswald rät zu einem Beratungsgespräch mit einem Facharzt.