Kurt Georg Kiesinger Foto: AP

Wenn Menschen Geschichten erzählen, schleichen sich bisweilen ein paar Fehler ein.

Geschichte besteht aus Geschichten, wohl wahr. Doch wenn Menschen sich solche erzählen, schleichen sich leider bisweilen Fehler ein. So ist es auch einem Leser ergangen, der kürzlich an dieser Stelle über einen Besuch des früheren Bundeskanzlers Kiesinger 1953 in Neuhausen berichtet hatte ("Kiesingers Leibwächter"). Es ist eine nette Anekdote: Der Politiker soll den ihm damals beigegebenen Personenschützer gefragt haben, was er denn bei einem Attentat unternehmen würde. "I wird den oder dia Täter glei uffschreiba", soll der Beamte augenzwinkernd geantwortet haben.

 

Leider hat unser Leser diese Äußerung dem Polizisten Walter Novak zugeschrieben - und der protestiert nun energisch: "Ich habe mit Herrn Kiesinger kein Wort gesprochen", schreibt er und macht darauf aufmerksam, dass er erst nach dessen Besuch in die Polizei eingetreten sei. Er fühle sich mit dieser Äußerung lächerlich gemacht. Doch dies, das sei hier versichert, lag weder in unserer Absicht noch in der unseres Informanten. Deshalb stellen wir hiermit klar: Herr Novak hat diesen Satz nicht gesagt. Wer immer ihn aber gesagt hat, dem sei hier nachträglich gratuliert. Denn er zeugt von Schlagfertigkeit und Mutterwitz.

Historiker wissen: Geschichte besteht aus Geschichten. Kennen Sie auch eine? Schreiben Sie uns: Zentralredaktion, Postfach 10 44 52, 70039 Stuttgart, Schwäbisch, Fax: 0711/7205-7309; land@stn.zgs.de