US-Präsident Barack Obama Foto: dpa

"Ein gestörter Pilot, der seine gesamte Nation gegen den Felsen fliegt" - die US-amerikanische Tea-Party-Politikerin Michele Bachmann zieht Parallelen von Obamas Iranpolitik zu dem Germanwings-Unglück in den Alpen. Empörte Reaktionen sind die Folge.

Washington - Im Streit über die Atomvereinbarung mit dem Iran hat die rechtskonservative frühere US-Abgeordnete Michele Bachmann den US-Präsidenten mit dem Germanwings-Copiloten verglichen. „Barack Obama ist für 300 Millionen amerikanische Seelen, was Andreas L. für 150 Seelen im Germanwings-Flugzeug war: Ein gestörter Pilot, der seine gesamte Nation gegen den Felsen fliegt“, schrieb Bachmann - und löste eine Protestwelle in sozialen Netzwerken aus.

Bachmann gehört zur Tea-Party-Bewegung, einer Splittergruppe am rechten Rand der Republikanischen Partei. Weiter schrieb Bachmann bereits vergangene Woche: „In den schwelenden Trümmern amerikanischer Städte werden sich die Überlebenden fragen, warum er das getan hat.“

Die von Obama gebilligte Vereinbarung soll verhüten, dass der Iran Atomwaffen entwickelt. Israel und republikanische US-Politiker bezweifeln jedoch, das dies gelingt.

Erst nach einigen Tagen folgten aufgebrachte Kommentare. „Michele Bachmann: Sie sind es, die in unserem Land falsch sind. Wie scheußlich, so etwas zu schreiben“, hieß es in einem Facebook-Kommentar am Montag. Ein anderer Kommentar lautete: „Wie können Sie es wagen, sich über das Leben von 150 Menschen lustig zu machen, die auf tragische Weise umgekommen sind. Für eine solche hasserfüllte Rhetorik darf es keinen Platz geben.“

Bekannte US-Politiker äußerten sich allerdings nicht zu Bachmann - sie selbst entschuldigte sich nicht für ihre Worte.