Aus vielen Gebern werden bei der Warentauschbörse des Ortsvereins Blumberg des Deutschen Roten Kreuzes Nehmer, die sich nun die besten Stücke sichern. Die Organisatoren sind erfreut über die Resonanz. Foto: Thomas Wuttke

Die Tauschbörse des Roten Kreuzes in der alten Blumberger Weiherdammschule lockte zahlreiche Besucher an. Die Neunutzung schont Ressourcen und vermeidet Abfall.

Nachhaltigkeit zum Anfassen und soziale Begegnung auf Augenhöhe: Die Warentauschbörse des Blumberger Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) öffnete erneut ihre Türen und verwandelte den Vorhof der alten Weiherdammschule in ein lebendiges Tauschparadies.

 

Unter dem Motto „Geben und Nehmen – ganz ohne Geld“ brachten zahlreiche Bürger gut erhaltene Alltagsgegenstände mit, um sie danach gegen neue Schätze zu tauschen. Oder um einfach nur abzugeben und nichts mitzunehmen, oder nur mitzunehmen, ohne vorher etwas abgegeben zu haben. Alle Varianten waren möglich.

Schon beim Eintreffen wurde klar: Die Idee der Warentauschbörse lebt von Engagement, Begeisterung und einer wirklichen Kreislaufwirtschaft. „Wir möchten mit dieser Aktion ein Zeichen setzen gegen Wegwerfmentalität und für mehr Miteinander in unserer Stadt“, erklärte Markus-Manuel Großhans vom DRK-Ortsverein Blumberg im Gespräch.

Unterstützt wurde er von Jasmin Mehner, die betonte: „Es geht nicht nur um den Tausch von Dingen, sondern auch um Begegnung und den sozialen Impuls. Das Miteinander steht im Mittelpunkt.“

Andrang zum Start

Der Vorhof der alten Weiherdammschule war bis zum späten Vormittag gut gefüllt, bis dahin konnten Waren abgegeben werden. Punkt 11 Uhr drehte sich dann das Schauspiel um, nun konnten die Besucher Waren aussuchen und mitnehmen. Im Moment des 11-Uhr-Startschusses gab es so eine Art Schlussverkaufsandrang auf die Auslagen.

An den Tischen herrschte reger Betrieb. Von Espressotassen über Kinderkleidung bis hin zu ausgefallener Dekoration – das Angebot war bunt und vielfältig. So strahlte auch die Besucherin Yvonne Ganter, als sie ihre Beute präsentierte: „Ich habe einen ganzen Satz toller Glasteller gefunden, dazu eine Espressotasse und einen Korb für Handtücher. Alles Dinge, die ich wirklich gut gebrauchen kann.“

Gut organisiert und liebevoll aufgebaut

Dass viele Besucher Tauschbörsenerfahrung mitbrachten, zeigte sich in Gesprächen. „Wir gehen gerne zu solchen Veranstaltungen. Es ist eine tolle Erfindung“, so eine weitere Teilnehmerin. Im Vergleich zu anderen Börsen sei Blumberg mittelgroß, aber gut organisiert und liebevoll aufgebaut.

Großhans führte zur Bedeutung weiter aus: „Für uns ist es wichtig, solche Formate regelmäßig anzubieten. Gerade in der heutigen Zeit, in der vieles teurer wird, ist das Tauschen eine gute Alternative – ökologisch sinnvoll und sozial verbindend. Und wenn ich ehrlich bin, bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich sehe, wie gut das Format angenommen wird.“

Nachhaltiges Handeln

Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie nachhaltig und gemeinschaftlich eine Stadt handeln kann. Was andernorts vielleicht auf dem Sperrmüll gelandet wäre, fand neue Besitzer – ganz im Sinne des Umweltschutzes und des sozialen Miteinanders. Apropos Sperrmüll: Die Aktion wurde vom Landratsamt unterstützt, was bis 14 Uhr keinen Abnehmer gefunden hatte, landete dann doch im Container.

Abschließend waren sich alle einig: Die Warentauschbörse soll es auch im kommenden Herbst geben , so wie sie im Jahr zuvor im Frühjahr und im Herbst angeboten wurde. Und vielleicht wächst sie dann noch weiter – mit neuen Ideen, alten Schätzen und vielen engagierten Gebern und Nehmern.

Das Prinzip

Warentauschbörsen
Bei den Veranstaltungen können die Teilnehmer gebrauchte, aber gut erhaltene Gegenstände kostenlos abgeben und mitnehmen. Ziel ist es, Ressourcen zu schonen und Abfall zu vermeiden. Die Idee stammt aus der Umweltbewegung der 1980er-Jahre und hat in Zeiten von Klimakrise und wachsendem Umweltbewusstsein neue Bedeutung erlangt. Besonders beliebt sind Warentauschbörsen in Kommunen, die Nachhaltigkeit und soziales Engagement fördern möchten. Dabei wird auch durch eine kurze „Wareneingangskontrolle“ geprüft, ob es sich bei den Tauschgegenständen nicht um Müll handelt. Je nach Veranstalter und Veranstaltungsort werden danach nicht alle Gegenstände zum Tausch bei der Börse zugelassen.