Vorsitzender Volker Singer (links) und sein Stellvertreter Andreas Eyth mit dem Gründungseintrag im Buch und Fotos vom Katzenhai 1977. Foto: Horst Schweizer

Der Tauchclub Ebingen feiert 2023 sein 60-jähriges Bestehen mit einem Multivisions-Vortrag in der Festhalle. Dafür kommt ein echter Kenner der Unterwasserwelt nach Albstadt – und trifft dort auf passionierte Tauch-Experten mitten im Mittelgebirge.

„Das wird eine ganz tolle Veranstaltung“, freuen sich Vorsitzender Volker Singer und sein Stellvertreter Andreas Eyth. Sie blättern in ihren Alben und den fein säuberlich festgehaltenen Analen.

Die beginnen am 9. April 1963, als mitten auf der Schwäbischen Alb ein Tauchclub gegründet wurde. Initiator war Arthur Hasenauer, der mit Tauchsport-Interessierten –Friedrich Brucker, Karl-August Beck, Peter Dohm, Rudi Boldt, Helmut Lederer und Karl Dohm – im Gasthaus „Drei König“ zu den Gründungsmitgliedern gehörte. Aus Eigeninitiative hatten sie sich auf die Unterwasserwelt eingeschworen.

Der junge Club etablierte sich schnell. Noch im Gründungsjahr gab es erste Tauchausflüge nach Sardinien und an den Bodensee, 1964 nach Blanes an die Costa Brava. Über die Jahrzehnte wurde der Tauchsport populärer und der TCE somit für Taucher zur sportlichen Heimat. „Selbst aus angrenzenden Landkreisen kamen Taucher nach Ebingen und hielten dem Verein jahrelang die Treue“, sagt der Binsdorfer Andreas Eyth, der 1975 zum Verein kam.

Zwischen Meer und Schwäbischem Meer

Vor der Gründung seien spätere Mitglieder bereits beim Schnorcheln im Bodensee oder im Meer unterwegs gewesen, berichtet das Vorstands-Duo. Tauchsport sei damals noch „Kult“ gewesen, was sich schnell geändert habe. Wie wichtig neben dem Sport die Geselligkeit sei, betonen Volker Singer und Andreas Eyth ausdrücklich: „Der TCE ist ein Wohlfühlverein, es passt einfach im Verein“, strahlt Eyth. Was Singer, der 2004 dazukam, bestätigt: Vom ersten Tag an sei das Einkehren nach dem Training wichtig gewesen: anfangs im „Drei König“, danach im „Häringstein“ und übergangsweise in der „Traube“ – alle geschlossen. Nun ist das Vereinsheim „Höhle & Karst“ Treffpunkt.

Rugby unter Wasser – das gibt’s nicht überall

Beim Tauchclub wurde nicht nur getaucht. Eyth weiß, dass der Verein auch eine angemeldete Unterwasser-Rugby-Mannschaft hatte, die im Ebinger Hallenbad spielte und zu Spielen bis Aalen, Tuttlingen und Schwäbisch Gmünd reiste.

Im kleinen Jubiläumsjahr zählt der TCE rund 70 Mitglieder – die Zahl ist seit Jahren konstant. Zwischen 15 und 20 Aktive – Männer und Frauen – treffen sich wöchentlich zum Training, bis zum Brand vor wenigen Wochen im Hallenbad, wo das Wasser bis zu 3,80 Meter tief ist. „Das Bad ist für uns absolut wichtig“, sagt Volker Singer – und das Badkap nun Ausweichort.

Älter als der Dachverband und sogar nachts unterwegs

Der TCE ist älter als der Württembergische Tauchsportverband, vereint erfahrene Tauchlehrer und lizenzierte Übungsleiter. Alle Aktiven haben die Rettungsschwimmer-Lizenz. Monatlich geht es zum Tauchen nach Überlingen oder Meersburg, und zwar zu allen Jahreszeiten. Nachttauchgänge, egal wo, nennt Eyth einen „Leckerbissen“. Zum Jahresprogramm gehören gemeinsame Wochenenden am Bodensee, Clubausfahrten an die Weltmeere, Wander- und Skiausfahrten.

Schon lange pflegt der TCE die Zusammenarbeit mit dem Albaquarium, das neben vielen Fischen ein Katzenhai-Ei barg, das 1977 von der Costa Brava ins Albaquarium gebracht wurde – der Hai ist dort geschlüpft.

Höhepunkt zum Geburtstag des TCE ist der Multivisionsvortrag „Im Bann der Tiefe – eine Zeitreise durch unsere Ozeane“ am Freitag, 17. März, ab 20 Uhr mit Florian Huber aus Kiel in der Festhalle Ebingen. Einlass ist ab 19 Uhr. Karten für das Ereignis erhalten Interessierte unter www.tauchclubebingen.de.