Die Population der Tauben soll in Villingen-Schwenningen unter Kontrolle gehalten werden. Foto: Skolimowska

Den Tauben im Stadtgebiet soll Einhalt geboten werden. Die Verwaltung schlägt nun vor, mehrere Taubenhäuser zu bauen.

Villingen-SchwenningenDas Thema war auf die lange Bank geschoben worden, dann wurden die Mittel gestrichen – doch nun soll es einen neuen Anlauf geben: Die Stadtverwaltung prüft derzeit den Bau von mehreren Taubenhäusern, um der Problematik durch die Tiere entgegenwirken zu können. Ein Antrag der CDU hat das Bewusstsein hierfür wieder in den Fokus gerückt.

Das scheint auch notwendig zu sein – und zwar sowohl im Sinne der Menschen, die sich unter anderem am schädlichen Kot stören und die Verbreitung als Krankheiten befürchten, als auch aus Sicht der Tiere, wie die Stadttaubenhilfe Villingen-Schwenningen betont.

Stadttaubenhilfe befürwortet Schlag

"Die Geburtenkontrolle ist nicht nur wegen der hohen Anzahl an Tauben in VS extrem wichtig, sondern auch um Leid, Schmerzen und Qualen zu verhindern. Durch falsche oder ganz fehlende Nahrung schaffen es viele Küken nicht mal zur flugfähigen Jungtaube heran zu wachsen. Sie werden krank, leiden Hunger, haben Schmerzen und quälen sich, bis sie schlussendlich vom Tod erlöst werden", heißt es von Seiten des Vereins.

Regelmäßig ziehen die Tierretter los, um bei Tauben-Hotspots Eier auszutauschen und dadurch die Population zu überwachen. "Deutlich effektiver wäre es, wenn wir solche Hotspots komplett auflösen und die Tauben in einen betreuten Schlag umsiedeln könnten", erklärt der Verein.

Turmfalken und Dohlen im Einsatz

Genau darum geht es nun auch bei der Informationsvorlage der Stadtverwaltung, die am 11. Oktober im Technischen Ausschuss besprochen werden soll. Zwar konnte durch die Ansiedlung von Turmfalken und Dohlen, die die Tauben auf natürliche Weise am Nisten und Brüten hintern, die Zahl der Tauben zumindest subjektiv verringert werden – doch eine dauerhafte Lösung sei dies nicht.

Die Stadttaubenpflege schlägt deshalb für Villingen und Schwenningen je einen Taubenschlag mit einer Kapazität von jeweils maximal 500 Tauben vor. Kostenpunkt pro Taubenhaus: 25 000 Euro. Zum Betrieb der Häuser, hierzu gehört das Füttern, Saubermachen und Tauschen der Taubeneier, werden bis zu 10 000 Euro je Haus und Jahr notwendig, inbegriffen sind hier die Futterkosten.

Dächer und Dachböden als Standorte

Als Standorte würden sich Dächer aber auch Dachböden von Gebäude eignen. Der ursprünglich angedachte Standort auf dem Parkhaus in der Muslen steht allerdings nicht mehr zur Verfügung – dort soll nach der Sanierung eine PV-Anlage aufgestellt werden.

Als weiteres Vorgehen sieht die Stadtverwaltung vor, einen entsprechenden Beschluss vorzubereiten und hierfür die Frage nach den Standorten sowie der Kosten zu thematisieren. Anschließend soll der Gemeinderat entscheiden, ob die Stadt tatsächlich Taubenhäuser realisieren wird. Ein solches ist erst kürzlich in der Gemeinde Brigachtal eröffnet worden.