Händler und Anwohner der Balinger Friedrichstraße sind sauer: Immer wieder streut jemand Taubenfutter aus.
Thomas und Liane Simonis sind sauer. Seit einiger Zeit streut jemand nachts oder in den frühen Morgenstunden Vogelfutter auf den Gehweg vor ihrem Laden. „Das sind ganze Säcke“, berichtet der Uhrmacher. „Wir reden hier nicht von ein paar Brotkrümeln.“
Die Geschichte mit den Tauben und ihren ungeliebten Hinterlassenschaften ist lang in der Friedrichstraße. Bereits vor einigen Monaten platzte Ivon Mesovic der Kragen. Mesovic ist seit September vergangenen Jahres Pächterin des Stadt-Treff. Sie hatte die Stadt gebeten, den Kot zu entfernen. Das ist, so Thomas Simonis, auch geschehen.
Das Problem mit den Tauben auf den Dächern bleibt aber vorerst bestehen. Ein Kunde habe dem Händler berichtet, dass dieser mehr als 200 Vögel auf dem Dach der Kneipe „Stadt-Treff“ gezählt habe.
Zwei Taubenschläge
Die Dächer und Fensterbänke sind privat. Die Stadt Balingen ist hier also gar nicht in der Verantwortung. Dennoch bleibt die Verwaltung nicht inaktiv. Es gibt zwei Taubenschläge im Stadtgebiet. Dort sollen die grauen Vögel kontrolliert Eier legen, die dann durch Attrappen ausgetauscht werden.
Fütterungsverbot gilt
Im Übrigen gebe es ein Fütterungsverbot in der Innenstadt, erlassen von der Stadtverwaltung. Ob eine Kommune das Füttern verbietet oder nicht, bleibt ihr selbst überlassen.
Der Bußgeldkatalog ist eindeutig: Wer trotz Verbots Tauben füttert, der begeht eine Ordnungswidrigkeit. Je nach Gemeinde können dann bis zu 5000 Euro fällig werden.