Koray Yildiz berichtet, wie viel Geld er wegen Tauben in die Pflege seinen Hauses stecken muss. Foto: Jürgen Lück

Koray Yildiz: „Ich krieg die Tauben einfach nicht los!“ Er berichtet, wie viel Geld er ausgeben muss.

Hausbesitzer Koray Yildiz: „Ich krieg die Tauben einfach nicht los!“ Er erzählt, wie sehr ihn die Tauben nerven. Was ihn der ständige Dreck kostet. Und was er vom Taubenhaus hält.

Koray Yildiz ist einer von den Hausbesitzern in Horb, der unter den Tauben leidet. Der Gastronom vom Dolce Vita: „Ich habe ein Haus in Nordstetten an der Hauptstraße! Seit Jahren leide ich unter Tauben. Die scheißen überall hin. Fassade, Fensterbrüstungen, Gehweg – man muss dauernd saubermachen!“

Dabei hat er alles versucht: Stacheln als Vergrämungsversuch an der Dachrinne. An den Gauben. Ein schwarzer Kunstrabe auf dem Giebel einer Gaube. Doch die Tauben juckt das nicht – ein Vogel setzt sich einfach einfach eine Gaube weiter.

Die Dachrinne wird regelmäßig verstopft

Hausbesitzer Yildiz: „Durch die vielen Tauben setzt sich auch die Dachrinne zu. Wahrscheinlich durch das Nistmaterial. Die Stadt schreibt mich immer regelmäßig an, sodass ich einmal im Jahr die Dachrinne komplett reinigen lassen muss. Das kostet mich jedes Jahr gut 1700 Euro.“

Der Taubenkot an der Fassade. Auch nervig. Yildiz: „Die Fassade muss ich auch alle paar Jahre streichen lassen. Der Kot ätzt sich rein in die Farbe. Da kommt man auch nicht mit dem Dampfstrahler ran!“

Trotz der Stacheln an den Regenrinnen: Die Tauben lassen sich nicht so leicht vertreiben. Foto: Lück

Das kostet Yildiz auch mehrere Tausend Euro alle paar Jahre. Allein das Gerüst – so Yildiz – liegt bei zwei bis dreitausend Euro.

Was hält der Nordstetter von einem Taubenhaus?

Koray Yildiz: „Ja bitte. Da muss dringend was gemacht werden gegen die Tauben-Plage. Aber bitte – stellt das Taubenhaus nicht bei mir auf. “

Taubenkot kann auch Autolack schädigen

Die Tauben. Der Kot. Wirklich ätzend. Malermeister Martin Killing: „Taubenkot ist aggressiv. Das kennen Autofahrer. Wenn man den Kot auf dem Lack lässt, frisst er ihn weg. An der Fassade frisst sich der Kot in die Farbe hinein.

Je länger er auf der Fassade ist, umso aufwendiger ist die Sanierung. Man muss dann Isolier- oder Sperrfarbe auf den Fleck aufbringen, damit er nicht durch die neue Farbe durchdringt! Bei allen lackierten Flächen wie Geländern oder Blechen wirkt Taubenkot aggressiv!“

Gefahr für Maschinen und Anlagen

Nicht der einzige ätzende Grund, was gegen die Taubenpopulation zu tun.

Der Gemeinderat hat die Fachfirma ASTUM beauftragt, ein Gutachten für ein Taubenhaus zu machen. Die Firma listet mögliche Schäden durch Tauben auf. Nicht nur die „ökonomischen Schäden an Gebäuden“ wie Taubenkot, sondern auch Wertminderungen wie Mietminderungen oder Produktionsausfälle, Transformatoren oder Maschinen.

Wie teuer wird ein Taubenhaus und was bringt es?

Die Fix-Kosten:
 Das Gutachten kostet 10 000 Euro. Die Futterkosten setzt der Gutachtenersteller Astum mit 20 Euro pro Jahr an. Bei 280 Tauben pro Jahr wären das 5600 Euro. Silke Wüstholz, Vorsitzende des Kleintierzuchtvereins: „Viel zu niedrig. Die monatliche Unterhaltung wie Futter und Reinigungskosten und Tierarztkosten schätze ich auf rund 1000 Euro.“ Der Tierschutzverein soll über einen Mini-Job die Pflege übernehmen. Maximal-Betrag: 520 Euro im Monat. Wären 6240 Euro im Jahr.

Die Baukosten
: Silke Wüstholz, Vorsitzende des Kleintierzuchtvereins Horb: „ Beim Taubenhaus ist es nicht mit einem normalen Taubenschlag getan. Es muss speziell eingerichtet werden. Deshalb schätze ich, dass da durchaus Kosten von 20 000 Euro für die Errichtung zusammen kommen könnten!“ Astum-Geschäftsführer Frank Wilm informiert dazu: „Die Kosten hängen wesentlich vom Konzept ab. Reicht ein zentrales Haus? Mehrere Stationen? Es gibt kleine Anlagen für Balkone oder die Möglichkeit, Gnadentauben in vorhandenen Gebäuden zu platzieren wie beispielsweise einem Bauhof.“