Über Stunden war eine Schülerin aus Ostwestfalen vermisst worden. Gegen einen Tatverdächtigen aus Kenzingen in Baden-Württemberg wurde nun Anklage erhoben.
Knapp vier Monate nach dem vorübergehenden Verschwinden eines zehnjährigen Mädchens aus Brakel in Ostwestfalen ist gegen einen Tatverdächtigen Anklage erhoben worden. Bei dem Mann handelt es sich um einen 66-Jährigen aus Kenzingen in Baden-Württemberg. Ihm werden schwere Vorwürfe im Zusammenhang mit dem stundenweisen Verschwinden des Kindes im Mai gemacht, wie die Staatsanwaltschaft Paderborn mitteilte.
Der Deutsche befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft. Gegen ihn sei Anklage vor der Jugendkammer des Landgerichts Paderborn als Jugendschutzgericht erhoben worden.
Gericht hält sich mit Details zurück
Das Mädchen war am 22. Mai vermisst gemeldet worden, nachdem es von der Schule nicht nach Hause gekommen war. Am Abend war das Kind im rund 80 Kilometer entfernten Fritzlar in Hessen in einem Krankenhaus lebend aufgefunden worden. Vorausgegangen waren länderübergreifende Ermittlungsmaßnahmen und eine intensive Fahndung nach einer männlichen Person, die im Verdacht stand, das Kind entführt zu haben.
Schon zwei Tage nach dem Vorfall war der 66-Jährige festgenommen und in U-Haft genommen worden. Mit Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte der Familie des Kindes waren auch zum Strafvorwurf damals keine genaueren Angaben gemacht worden. Ebenso hieß es am Montag: „Mit Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte des Kindes und seiner Familie können jedoch Einzelheiten zu den Geschehnissen, die Gegenstand der Anklageschrift sind, nicht bekanntgebenden werden.“