Bei der Weihnachtsfeier kamen sie sich näher, jetzt sind Kim Tramell (Ursina Lardi) und Oliver Jansen (Oliver Wnuk) Gegnern und schwärzen sich gegenseitig an. Foto: SWR/Benoît Linder

Nein heißt nein? Der „Tatort“ aus Stuttgart zeigt, wie vertrackt mitunter die Gemengelage aus Macht, Lust, Alkohol und Zufall ist.

Stuttgart - Was taugt „Videobeweis“. Der neue „Tatort“ aus Stuttgart im Schnellcheck

Die Handlung in zwei Sätzen Nach der Weihnachtsfeier stirbt ein Mitarbeiter. Ausgerechnet seine Konkurrentin Kim (Ursina Lardi) war als letzte im Büro mit dem Chef (Oliver Wnuk), der sie bedrängt hat.

Zahl der Leichen 1

Aktion Der Krimi zur MeToo-Debatte mit allen Klischees, die das Thema bereithält: einem übergriffigen Chef, einer Mitarbeiterin, die nach oben will und einem Nein, das nicht nur der Chef überhören wollte, sondern auch die Ermittler in Frage stellen.

Kamera Sehenswert ist, wie die Kamera mit Videobildern spielt und der Mord mehrfach durchgespielt wird und Gegenwart und Vergangenheit verschmelzen.

Schönheit Ist Kim eine Nymphomanin? Dieser „Tatort“ lehrt, dass man nicht dem ersten Eindruck glauben sollte. Auch eine kühle Mathematikerin hat schwache Seiten.

Action Viel Spannung bot „Videobeweis“ nicht. Reizvoll war die Frage, ob ein objektives Urteil möglich ist. „Eine Vergewaltigung ist es für euch nur, wenn man Spuren sieht“, sagt die Täterin, die zugleich Opfer ist.

Unser Fazit Statt Angstschweiß und Herzklopfen hinterlässt der harmlose Krimi einen bitteren Beigeschmack. „Ist das jetzt Gerechtigkeit?“ heißt es am Schluss. „Tja“, sagt Bootz, „zumindest ist es die Wahrheit“.

Spannung Note 2 ; Logik Note 2