Die Bremer Kommissare Lürsen und Stedefreund Foto: ARD

Geradlinig treibt „Die Wiederkehr“ nach vorne. Keine unnötigen Querungen, keine quälenden Selbststreifzüge der Ermittler. Ein „Tatort“, der bleiben wird, den man wieder und wieder sehen wird auf den zahlreichen ARD-Bühnen.

Stuttgart - Ein Kind verschwindet. Kein Stoff für jedermann. Ein Kind kehrt zurück, plötzlich. Unerwartet. Nach zehn Jahren. Ein Stoff, der breites Interesse garantiert. Und dann der Titel. So einfach wie richtig: „Die Wiederkehr“. Aber – ist er richtig? Ist also die junge Frau, die eines Tages vor der Türe eines Hauses steht, die vor zehn Jahren Verschwundene? Fiona, sieben Jahre jung seinerzeit.

Matthias Tuchmann und Stefanie Veith haben für das Bremer Ermittlerduo Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) ein Buch geschrieben, das sich vordergründig einreiht in die aktuelle „Tatort“-Lust an Zeitsprüngen und Parallelhandlungen. Regisseur Florian Baxmeyer konzentriert sich aber mit gutem Grund weitestgehend auf die Gegenwart. Nichts scheint ja wahr zu sein in dem Haus, das die jetzt 17-jährige Fiona betritt. Oder ist alles wahr? Realität, wie es die DNA-Probe doch aussagt?

Baxmeyer macht aus der Geschichte von Fiona auch eine Geschichte der Kommissarin. War ihr Verdacht seinerzeit falsch, der Vater könne mit dem Verschwinden des Mädchens zu tun haben? Was, wenn sie nun wieder falschliegt?

Geradlinig treibt „Die Wiederkehr“ nach vorne. Keine unnötigen Querungen, keine quälenden Selbststreifzüge der Ermittler. Ein „Tatort“, der bleiben wird, den man wieder und wieder sehen wird auf den zahlreichen ARD-Bühnen. Typisch vielleicht, dass das beziehungsweise der einzig vordergründig Böse blass bleibt,

Und – es ist ein „Tatort“ für ein wirkliches Duo. Dafür ist man dankbar zwischen so viel Ermittlerproblematik in der Erfolgsserie. Sabine Postel und Oliver Mommsen folgt man, nicht obwohl, sondern weil sie einfach nur ihren Job machen.

„Tatort“, diesen Sonntag, ARD, 20.15 Uhr