Tatjana Maria kann es nicht fassen. Sie steht im Wimbledon-Halbfinale. 2004 spielte sie in Horb-Bildechingen. Foto: Zac Goodwin/PA Wire/dpa

Was für ein Tennis-Märchen: Tatjana Maria steht im Wimbledon-Halbfinale. Auch in Horb-Bildechingen erinnert man sich an die heute 34-jährige Tennisspielerin. Allerdings gab es da einen Fauxpas.

Mit großer Freude verfolgen die Mitglieder des TC Bildechingen gerade Wimbledon. Denn viele Spielerinnen, die dieser Tage dort für Furore sorgen, haben auch beim BMW-AHG-Cup in Bildechingen um Weltranglistenpunkte gekämpft.

Bei Tatjana Maria – die an diesem Donnerstag ab 14.30 Uhr um den Einzug ins Finale spielt – ist das schon einige Jahre her. Mit 17 Jahren trat sie 2004 noch unter ihrem Mädchennamen Malek an. Sie schied aber bereits in der zweiten Runde aus. Dennoch blieb sie vielen Vereinsmitgliedern in bleibender Erinnerung – allerdings eher negativ.

Turnierdirektor Bürkle: "Ihr war das sehr unangenehm"

Denn die damals recht temperamentvolle Bad Saulgauerin habe vor Wut den Schläger auf den Boden geknallt, der dann im hohen Bogen über den Zaun flog – direkt auf das Auto des Hauptsponsors, einen nigelnagelneuen BMW. "Daran kann ich mich noch gut erinnern. Das war ihr und ihrem leider schon verstorbenen Vater sehr unangenehm", erzählt Bildechingens Turnierdirektor Thomas Bürkle im Gespräch mit unserer Redaktion. Ansonsten hat Bürkle sie in positiver Erinnerung. Die zweifache Mutter mit Spitznamen "Tadde" sei ein echter Familienmensch.

In Hechingen lief es besser

Besser lief es für Maria in der Nachbarschaft. In Hechingen konnte sie das Turnier gleich zwei Mal gewinnen: 2006 und 2011. 2005 spielte sie mit ihrer Freundin Andrea Petkovic auch Doppel. "Wir wollen den Sprung unter die besten 50 Tennisspielerinnen der Welt schaffen", sagten Maria und Petkovic, die im von Barabara Rittner betreuten DTB-Junior-Team trainierten. "Das Zeug dazu haben sie. Sie können ihren Weg machen, müssen aber auch noch lernen, was es heißt, wie Profis zu trainieren", sagte Rittner 2005. Sie scheinen ihren Rat befolgt zu haben. Denn Maria schaffte es als 2013 als 46. unter die Top 50. Petkovic war noch erfolgreicher.

Weitere Wimbledon-Viertelfinalistinnen spielten in Bildechingen

Auf eine ähnlich erfolgreiche Karriere kann vielleicht auch Jule Niemeier mal blicken. Die Gegnerin von Maria im Wimbledon-Viertelfinale kam 2018 in Bildechingen zwar nur bis ins Achtelfinale, galt da aber schon als deutsche Nachwuchshoffnung. Und mit Marie Bouzková aus Tschechien war noch eine ehemalige Teilnehmerin des BMW-AHG-Cups im Viertelfinale des Grand-Slam-Turniers. In Bildechingen begeisterte sie die Zuschauer mit ihrem knallharten Schlägen. 2015 war im Halbfinale Endstation.