Verdi fordert mehr Geld für die im Einzelhandel Beschäftigten. (Symbolbild) Foto: Patrick Seeger/dpa/Patrick Seeger

Im Streit um die anstehende Tarifrunde im Einzelhandel in Baden-Württemberg verhärten sich die Fronten. Die Arbeitgeber lehnen die Verdi-Forderungen ab und verweisen auf die Einbußen der Branche in der Pandemie.

Stuttgart - Die Arbeitgeber lehnen die Verdi-Forderung für die anstehende Tarifrunde im Einzelhandel im Südwesten als „völlig utopisch“ ab. „Das ist eine völlig realitätsfremde Forderung von Verdi für die beginnende Tarifrunde unter Pandemiebedingungen“, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbandes Baden-Württemberg, Sabine Hagmann, am Freitag.

Verdi fordert 4,5 Prozent mehr Geld sowie weitere 45 Euro und eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 100 Euro. Zudem müsse ein „rentenfester tariflicher Mindestlohn“ von 12,50 Euro pro Stunde her. Auch sollten Unternehmen im Falle von Kurzarbeit die Einkommen ihrer Mitarbeiter aufstocken - auf 100 Prozent des Nettoverdienstes.

Diese Forderungen trügen der aktuellen wirtschaftlichen Lage des Einzelhandels in keiner Weise Rechnung, kritisierte der Verband. Verdi wiederum verweist darauf, dass der Einzelhandel insgesamt betrachtet kräftige Umsatz- und Gewinnsteigerungen erreiche, wenn auch ungleich verteilt. In der Branche sind im Südwesten rund 500 000 Menschen beschäftigt. Wann die Tarifverhandlungen beginnen, steht noch nicht fest.