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Beschäftigte erwarten Kurskorrektur der Arbeitgeber-Vertreter. Tarifsteigerung von 5,5 Prozent gefordert.

Das Feuer lodert hell und entfacht eine Signalwirkung, denn: DRK-Beschäftigte in Villingen-Schwenningen machen damit bezüglich der gescheiterten Tarifverhandlungen beim Deutschen Roten Kreuz einiges deutlich.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Die Flammen loderten am Dienstag für den Protest. Damit zeigen die Beschäftigten des Deutschen Roten Kreuzes aus Villingen-Schwenningen am Dienstagabend, dass sie ihre Forderungen im Tarifkonflikt zwischen Verdi und der Bundestarifgemeinschaft aufrecht erhalten. "Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen ist der Ärger bei unseren Kolleginnen und Kollegen sehr groß", sagt Gewerkschaftssekretär Thomas Weisz von Verdi Südbaden Schwarzwald.

Auch im Schwarzwald-Baar-Kreis wollten die Beschäftigten des Roten Kreuzes ihrem Protest über die Verweigerungshaltung der Bundestarifgemeinschaft des DRK Ausdruck verleihen. "Aus Respekt gegenüber den bundesweit beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben wir uns entschlossen, eine kleine aber sichtbare Aktion zu initiieren", sagt Gewerkschaftssekretär Thomas Weisz.

Beschäftigte erwarten Kurskorrektur der Arbeitgeber-Vertreter

"Es fällt auf, dass sich in dieser Tarifrunde weit mehr Einrichtungen beteiligen, als das die letzten Jahre der Fall war", so Weisz weiter. Die Aktion "Leuchtfeuer für den Rettungsdienst" macht deutlich, dass die Schlichtung ein letzter Versuch ist, sich ohne Arbeitskampfmaßnahmen zu einigen. Die Beschäftigten erwarten hier eine klare Kurskorrektur der Arbeitgeber-Vertreter, besonders in den Fragen der Aufwertung der Notfallsanitäter in und der gekündigten Zulagen", so Weisz.

Am 27. und 28. Januar soll ein Schlichtungsverfahren eine gütliche Einigung der Tarifvertragsparteien erzielen. Beide Parteien haben danach die Möglichkeit, in Absprache mit ihren Mitgliedern diesen Kompromiss anzunehmen. Sollte dies nicht sein, stehen Arbeitskampfmaßnahmen besonders im Rettungsdienst im Raum.

Für die Schlichtung hat die Arbeitgeberseite Martin Henssler berufen, die Gewerkschaft Verdi die frühere Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles.

Die Tarifgespräche zwischen Verdi und dem DRK wurden von Seiten der Bundestarifgemeinschaft DRK am 27. November als gescheitert erklärt und die Schlichtung angerufen. Bis nach der Schlichtung herrscht Friedenspflicht. Verdi begleitet diese Zeit bundesweit mit kreativen Aktionen.

Tarifsteigerung von 5,5 Prozent gefordert

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert für die Tarifbeschäftigten beim DRK eine Tarifsteigerung von 5,5 Prozent, mindestens aber 150 Euro für zwölf Monate. Auch die Ausbildungsvergütungen sollen um 150 Euro monatlich steigen.

Beim Deutschen Roten Kreuz arbeiten insgesamt rund 150.000 Menschen. Nur ein Drittel ist über die Bundestarifgemeinschaft DRK tarifgebunden. Eine zusätzliche Aufwertung müsse es insbesondere für die Notfallsanitäter, sowie die Alten- und Krankenpfleger geben, so die Gewerkschaft. Je nach Beschäftigungszeit sollen Notfallsanitäter zwischen 70 Euro und 750 Euro monatlich mehr erhalten.

Für examinierte Kräfte in der Alten- und Krankenpflege fordert Verdi eine zusätzliche Aufwertung über eine monatliche Pflegezulage von 300 Euro. Neu in den Tarifvertrag aufgenommen werden soll eine Gefahrenzulage von 35 Prozent bei Arbeiten mit infektiösen Patienten.

Die Beschäftigten beim DRK arbeiten in den Bereichen Senioren, Gesundheit und Prävention, Kinder, Jugend und Familie, Behindertenhilfe, existenzsichernde Hilfen, Migration, Integration und Teilhabe, Erste Hilfe und Notfallrettung, Bevölkerungsschutz und Bildungsarbeit.