Warten auf den Mutschler-Kreisel, heißt es seit vielen Jahren in Oberndorf. (Archivfoto) Foto: Reimer

Bei der Oberndorfer Talplatzsanierung geht es voran. Eines aber bremst die Euphorie: Schon seit Jahren wird auf den Mutschler-Kreisel gewartet. Jetzt gibt es eine schlechte Nachricht.

Eine idyllische Umgebung, in der man gerne verweilt: Das soll bis Juli 2026 aus dem Oberndorfer Talplatz werden. Dafür werden allein für den ersten Bauabschnitt mehr als sechs Millionen Euro in die Hand genommen. Dazu gehört aber auch eine Umleitung des Verkehrs. Genau die könnte jetzt scheitern, wie wir auf Nachfrage beim Regierungspräsidium Freiburg erfahren.

 

Die Oberndorfer dürften langsam ungeduldig werden. Schließlich ist der Bau des so genannten „Mutschler-Kreisels“ am Knotenpunkt L 424/L 415 (Rottweiler Straße) schon seit vielen Jahren vorgesehen. Beim symbolischen Spatenstich zur Talplatzsanierung im Juli 2024 meinte Bürgermeister Matthias Winter noch, das Land als Kostenträger habe bezüglich des Kreisverkehrs zugesagt, diesen noch in dieser Legislatur, also bis 2026, zu realisieren.

Durch den Bau soll die Talstadt vom Durchgangsverkehr entlastet und der Verkehrsfluss im Zuge der Landesstraßen verbessert werden, indem der Ost-West-Durchgangsverkehr über die L 424 geleitet wird.

Kosten auf neun Millionen Euro nach oben korrigiert

Aber wird es dazu überhaupt noch kommen? Jetzt erfahren wir nämlich auf Nachfrage beim Regierungspräsidium Freiburg, dass die Planung erst einmal auf Eis zu liegen scheint.

Auf unsere Frage, ob der Planungsentwurf mittlerweile vom Verkehrsministerium genehmigt worden sei, heißt es konkret: „Nein. Mit weiterer Ausarbeitung der Planung und Vorlage an das Verkehrsministerium zur Genehmigung mussten die Kosten von ursprünglich veranschlagten 2,1 Millionen auf neun Millionen Euro fortgeschrieben werden. Vor diesem Hintergrund soll die Planung erneut betrachtet werden, um zu einer wirtschaftlicheren Lösung zu kommen.“

Einen Termin für den Baubeginn könne man aus den genannten Gründen deshalb derzeit nicht in Aussicht stellen, teilt Pressesprecherin Heike Spannagel mit. Es lägen auch keine Informationen zur Bauzeit oder zur Dauer einzelner Bauabschnitte vor. Ein Termin für den Umbau des Knotenpunktes Eugen-Frueth-Straße/Talstraße/Rottweiler Straße könne ebenfalls nicht genannt werden.

Ob es angesichts der stark nach oben korrigierten Kostenschätzung nun überhaupt zum Kreisverkehr-Bau kommen wird, scheint fraglich. Das könnte auch den Erfolg der Idee vom Talplatz als idyllischem Aufenthaltsort gefährden. Denn bei stetigem Durchgangsverkehr dürfte sich das Gefühl von Erholung und Freizeitgenuss doch nur sehr schwierig einstellen.

Info

Das ist laut Regierungspräsidium geplant:
Der Knotenpunkt der L 424/L 415 (Rottweiler Straße) soll zum Kreisverkehr umgebaut werden. Der aktuelle Knotenpunkt lässt derzeit nur eine Fahrbeziehung in südlicher Richtung zu. Die zu entlastende Talstadt liegt in nördlicher Richtung. Durch den Umbau des Knotenpunkts sollen alle Fahrbeziehungen möglich werden. Der Kreisverkehr hat gegenüber der bestehenden Einmündung einen wesentlich erhöhten Platzbedarf. Dies hätte den Neubau einer etwa 115 Meter langen und maximal 21 Meter hohen Stützwand zur Folge.