Günther Jauch talkt nicht mehr. Foto: dpa

Aus "beruflichen und privaten Gründen" will Günther Jauch nicht länger für die ARD talken. Ein Angebot zur Vertragsverlängerung schlug der 58-Jährige aus.

Berlin - Günther Jauch (58) gibt seinen Polit-Talk bei der ARD auf. Nach Angaben des für die Sendung zuständigen Norddeutschen Rundfunks wollte Jauch seinen Vertrag nicht verlängern. „Über das Angebot der ARD zur Vertragsverlängerung habe ich mich sehr gefreut. Sowohl aus beruflichen als auch aus privaten Gründen habe ich es nicht angenommen“, zitierte ihn der NDR am Freitag in einer Mitteilung. Die Sendung „Günther Jauch“ am Sonntagabend läuft damit nach vier Jahren zum Jahresende aus.

Lutz Marmor, NDR-Intendant und ARD-Vorsitzender, dankte Jauch „für die erfolgreiche Zusammenarbeit“. „Er hat mit seiner Sendung oft die politische Agenda geprägt und für das Erste neue Zuschauer gewonnen. Sein Talkformat ist pointiert, hintergründig, emotional und auch mal unterhaltsam aufbereitet - passend für den Sonntagabend.“

ARD-Programmdirektor Volker Herres betonte, Jauch erreiche mehr Zuschauer als bislang alle vergleichbaren politisch-aktuellen Talkformate. „Außerdem liegt der Anteil der jüngeren Zuschauer so hoch wie nie zuvor.“

Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, der häufig zu Gast in Jauchs Sendung war, sagte: „Ich bin mehr als überrascht. Ich bin platt.“ Er habe Jauch stets wegen seiner „klugen und betont sachlichen“ Gesprächsführung geschätzt. „Ich weiß nicht, wie die ARD diese Lücke am Sonntagabend füllen will“, fügte er hinzu.