45 Angebote kamen bei der ersten Talentauktion der Egenhauser Vereine unter den Hammer. Die Premiere der Veranstaltung übertraf alle Erwartungen.
Egenhausen - "Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten – verkauft", so die Worte des Auktionators, als bei der Versteigerung von Talenten der Hammer fiel. Damit erfolgte der Zuschlag an den Meistbietenden. Die erstmals als Gemeinschaftsaktion der Egenhauser Vereine veranstaltete unterhaltsame "Talentauktion" war ein riesiger Erfolg, der den Zusammenhalt der Vereine im Ort spiegelte und stärkte.
Initiator ist Markus Kalmbach
Erstmals in der Geschichte der Vereine in Egenhausen wurde in der Silberdistelhalle ein äußerst lustiger Abend veranstaltet, bei dem die Versteigerung von Talenten, Erlebnissen, Kulinarischem und Speziellem auf Geselligkeit und Unterhaltung sowie ein begleitendes Häppchen-Buffet trafen und das Gemeinschaftsgefühl stärkten. Versteigert wurden insbesondere solche Dinge und besondere Momente, die so nirgends zu kaufen sind. Die Idee stammte von Markus Kalmbach, der eine solche "Talentauktion" auf der Schwäbischen Alb miterlebt hatte. Geplant für 2020, konnte sie aufgrund der Pandemiezeit erst jetzt realisiert werden.
Auch der Bürgermeister ist käuflich
Aus den vielen teilnehmenden Vereine aus Egenhausen kamen für diesen Abend 45 Angebote der unterschiedlichsten Art unter den Hammer. Auch Bürgermeister Sven Holder brachte sich mit einem Tischtennis-Training und anschließendem Beisammensein ein. Die Spende daraus geht an die Kinderkrippe Wunderkinder. Wer im Vorverkauf oder an der Abendkasse ein Ticket gelöst hatte, erhielt eine nummerierte Karte, mit der alle Volljährigen mitsteigern durften. Nachdem Markus Kalmbach die zahlreichen Gäste in der Silberdistelhalle begrüßt hatte und der Ablauf erklärt war, startete die Versteigerungsaktion mit den drei Auktionatoren Sabine Brenner, Andreas Kopp und Benjamin Finis, die sich, den Hammer schwingend, abwechselten und die Talentangebote vorstellten. Gleichzeitig wurden die Angebote mit Beamer auf eine Leinwand projiziert und konnten so mitverfolgt werden. Die Rechtsaufsicht übernahmen Hans Kern und Jutta Müller.
Geboten wurde ab Mindestgebot in Ein-Euro-Schritten und vielfach auch in deutlich größeren Schritten, je nachdem, wie erpicht die Bieter darauf waren, ein Angebot für sich zu gewinnen. Etwas Besonderes, so der Auktionator, war das Angebot, mit acht Personen eine Fahrt mit dem Feuerwehrauto zu ersteigern und danach im Feuerwehrgerätehaus einzukehren. Der Zuschlag lag beim Doppelten des Mindestgebots, und der Erlös wird der Jugendfeuerwehr gespendet.
Wurstsalat ein "Megaschnäppchen"
Als "Megaschnäppchen" wurde Wurstsalat für 20 Personen angeboten. Bei diesem kulinarischen Talent boten viele Gästen im Saal mit, so dass am Ende der Zuschlag das Mindestgebot um satte 330 Prozent übertraf. Für eine Schüssel voll Quarktäschle waren die Bieterkärtchen bereits oben, noch bevor das Talent aufgerufen wurde. Auch da wurde ein ebenso stolzer Erlös erzielt wie beim heiß begehrten Kartoffelsalat oder beim Spießbratengrillen für bis zu 25 Personen.
Viel Spaß hatten die Bietenden nicht nur bei den Angeboten aus dem kulinarischen Bereich, auch die Erlebnismomente waren sehr gefragt, angefangen von einem Rundflug oder einem Kunstflug im Motorsegler, Ausfahrten mit einer Harley Davidson, einem Oldtimerfahrzeug oder mit dem Bulldog. Der absolute Renner im Versteigerungskatalog war die angebotene Fahrt mit einem 260 PS starken Pickup-Truck, bei dem das Mindestgebot beim Zuschlag um stolze 100 Euro überboten wurde.
Selbst Bullenmist findet Abnehmer
Den 1. FC Egenhausen unterstützte ein Ehrenmitglied mit der Ersteigerung des Angebots "Stadionfeeling". Bei einem Heimspiel kann er sich, bequem in der Ehrenloge sitzend, den Bauch mit Stadionwurst, Bier, Kaffee und Kuchen vollschlagen, so die anbietenden Worte des Auktionators. Ein Anhänger voll Brennholz war ebenso begehrt wie das Schlussangebot, der Bau eines Bienenhotels, in der auf zwei Halbzeiten aufgeteilten Versteigerungsaktion, bei der auch eine Fuhre Bullenmist fürs Hochbeet einen Abnehmer fand.
Neben den versteigerten Talenten konnten die Gäste zusätzlich im sogenannten "Talentladen" zum Festpreis angebotene Aktionen und Waren kaufen. Die beteiligten Vereine hatten ein selbst gemachtes leckeres Häppchen-Buffet und Getränke bereitgestellt, an dem sich die Gäste in der Halle gegen eine Spende bedienen konnten.
"Etwas Gemeinsames auf die Beine gestellt"
Mitgewirkt haben der 1. FC Egenhausen, Kirchenchor, Frauenchor, Frauenturnen, Posaunenchor, Feuerwehr/Jugendfeuerwehr, Gartenfreunde, Tischtennisclub, VdK und die Wunderkinder. Abschließend zog Markus Kalmbach bereits ein erstes Fazit: "Wir hatten nicht erwartet, dass der Abend solch ein riesiger Erfolg wird." Gemeint sind die hohen Spenden, die für die Vereine aufgrund der großen Teilnehmerzahl erzielt werden konnten. Und Kalmbach ist sicher, dass eine solche "Talentauktion" bald wieder veranstaltet werde. Beim nächsten Mal, vielleicht mit Blick auf Weihnachten und der Ersteigerung von Geschenken, favorisiert er einen Veranstaltungstermin an einem Herbstabend.
Aus der Sicht von Kalmbach war dieser gelungene, unterhaltsame und allseits gelobte Abend für die örtlichen Vereine sehr wichtig: "Auf diesem Weg sind wir alle nach der langen Pandemiezeit zusammengekommen und haben etwas Gemeinsames auf die Beine gestellt."