Vladimir Gavrilovic (links) begleitet Alican Isbilir auf seinem Weg zur Barber-Spitze im Salon Hairstyle Trema Beauty Concept. Foto: Emelie Baisch

Er ist 21 Jahre alt, Azubi im zweiten Lehrjahr – und zählt schon jetzt zu den besten Barbieren Europas. Alican Isbilir aus Villingen-Schwenningen zeigt, wie weit Leidenschaft und Präzision führen können.

Alican Isbilir steht gerade einmal im zweiten Jahr seiner Ausbildung bei „Hairstyle Trema Beauty Concept“ in der Rottweiler Straße 84 in Schwenningen – und dennoch hat er es geschafft, sich einen Platz auf dem Podium bei der internationalen Barber-Europameisterschaft zu sichern. Der 21-Jährige, der unter der Leitung von Vladimir Gavrilovic ausgebildet wird, überzeugte die Jury bei der Top Hair Messe 2025 in Düsseldorf mit Präzision und Kreativität.

 

„Ich lebe den Beruf“, sagt Alican voller Überzeugung. Und das ist spürbar: Unter seinem Künstlernamen „Monsieur“ kreiert er Schnitte mit Charakter. Der Name „Monsieur“ ist für ihn nicht nur Marke, sondern Familientradition: „Mein Vater wurde früher so genannt – jetzt gebe ich dem Namen meine eigene Bedeutung.“

Ein harter Wettbewerb mit Showcharakter

Die Europameisterschaft im Barbering ist Teil der Top Hair Messe, einer der größten Fachmessen der Friseurbranche in Europa. Es gibt insgesamt 100 Teilnehmer verteilt auf verschiedene Ländern, wie Deutschland, Österreich und Schweiz. Vor dem Halbfinale unterlaufen die Teilnehmer verschiedene Kategorien, in denen sie performen müssen. Im Halbfinale gibt es dann nur noch eine Kategorie. Nach mehreren Vorrunden bleiben nur 40 Teilnehmer übrig, diese frisieren dann in Düsseldorf gegeneinander – und nur ungefähr acht schaffen es schließlich auf die große Finalbühne.

Unter dem Künstlernamen „Monsieur“ bringt Alican Isbilir seine Wolverine-inspirierte Frisur in Form. Foto: Alican Isbilir

Von diesen acht werden die Top Drei gekürt. Alican schaffte es unter die Topkandidaten und durfte auf der Bühne bei Top Hair in Düsseldorf performen. Er erreichte dann den dritten Platz.

„Die größte Herausforderung war für mich, mit der Kreativität der anderen Teilnehmer mitzuhalten“, erzählt Alican rückblickend. Sein selbstgewähltes Modell stylte er in Anlehnung an Wolverine aus den Marvel X-Men.

Von Schwenningen auf die große Bühne

Bereits 2024 hatte Alican bei seinem ersten Antritt in dem Wettbewerb den 13. Platz belegt. Dass er sich innerhalb eines Jahres auf das Siegerpodest hocharbeiten konnte, spricht für seine Zielstrebigkeit. „Mein Ziel ist es, immer besser zu werden als gestern“, sagt er. „Ich muss nicht unbedingt in eine Großstadt ziehen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Wenn man gut ist, fahren die Leute auch ein paar Stunden für einen Haarschnitt.“

Die Jury bestand aus vier bekannten Friseurgrößen – unter anderem einem Star-Barber aus Dubai. Bewertet wurden Technik, Sauberkeit, Styling sowie das Gesamtkonzept der Präsentation. Alican war der jüngste Finalist im Wettbewerb – eine Tatsache, auf die er zu Recht stolz sein kann.

Zukunft in der Heimat

Nach seiner Ausbildung möchte Alican zunächst weiter in seinem Ausbildungsbetrieb unter der Leitung von Vladimir Gavrilovic bleiben. Sein Ziel ist es, weiter zu wachsen und seine Technik zu perfektionieren.