Ein Tagespraktikum in einem geschlechtsuntypischen Beruf – das ist am „Girls’ und Boys’ Day“ am 3. April möglich. Viele Angebote sind ausgebucht, Optionen gibt es noch als Maurerin oder Pfleger.
Einblicke in verschiedene Berufsfelder bietet die Stadt Lahr am Donnerstag, 3. April, dem diesjährigen „Girls‘ und Boys‘ Day“. Der Aktionstag gibt interessierten Mädchen und Jungs die Gelegenheit, ihre Leidenschaft für bestimmte Tätigkeiten zu entdecken. Anmeldungen sind online möglich, teilt die Stadt mit.
Am „Girls‘ Day“ lernen Mädchen Berufe oder Studienfächer kennen, in denen der Frauenanteil unter 40 Prozent liegt. Das betrifft Bereiche wie Informationstechnologie, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik. Zusätzlich haben sie die Chance, weiblichen Vorbildern in Führungspositionen aus Wirtschaft und Politik zu begegnen. Bei der Stadt Lahr können die Teilnehmerinnen Berufe wie Werkfeuerwehrfrau, Gärtnerin, Geomatikerin, Tierpflegerin, Kfz-Mechatronikerin oder Forstwirtin kennenlernen. Die Mädchen können im Bau- und Gartenbetrieb Lahr, im Stadtpark, in der Verwaltung und bei der Feuerwehr in diese Arbeitsbereiche hineinschnuppern.
Bei vielen Angeboten gibt es nur noch eine Warteliste
Am „Boys’ Day“ lernen Jungs Berufe oder Studienfächer kennen, in denen der Männeranteil unter 40 Prozent liegt – etwa in den Bereichen Gesundheit und Pflege oder Bildung, Erziehung und Soziales. Die Stadt Lahr bietet interessierten Jungs an, die Arbeit in städtischen Kitas zu erkunden.
Die Anmeldung erfolgt über die zentralen Websites www.girls-day.de und www.boys-day.de. Dort gibt es auch weitere Informationen. Ein Blick unserer Redaktion auf die Webseite verrät: Die Plätze bei den einzelnen Firmen sind sehr begehrt. Viele Unternehmen sind für den 3. April bereits ausgebucht, bei einigen gibt es jedoch eine Warteliste, auf die man sich setzen lassen kann. Mit Glück – wenn jemand anderes kurzfristig abspringt – bekommt man so noch einen Platz.
Möglichkeiten für ein Tagespraktikum gibt es für Mädchen etwa noch als Anlagenmechanikerin oder Straßenwärterin in Lahr, als Zimmerin in Friesenheim, als Industriemechanikerin in Kippenheim oder als Maurerin in Mahlberg. Für Jungs sind ebenfalls nicht mehr viele Angebote frei: In Lahr oder in Mahlberg können sie ein Praktikum als Pfleger absolvieren.
Die Geschichte
Der „Girls’ Day“, trotz des englischen Namens eine deutsche Erfindung, wurde ins Leben gerufen, um Mädchen zu motivieren, Berufe aus den Bereichen Handwerk, Technik, Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Forschung zu ergreifen. Bundesweit fand er erstmals im Jahr 2001 statt, seitdem wird er – mit Ausnahme des Coronajahrs 2020 –jährlich im Frühjahr veranstaltet. Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland gut 15 000 verschiedene Angebote, die von mehr als 135 000 Mädchen genutzt wurden. Der „Boys’ Day“ – als Pendant – wurde eingeführt, nachdem Kritik daran aufkam, dass Jungs nicht die gleiche Möglichkeit haben. Bundesweit fand er erstmals 2011 statt.