Der Seniorentreff "Herbstrose" in Neuweiker ist eine überaus beliebte Einrichtung. Foto: Erlenmaier

Die Senioreneinrichtung "Herbstrose" in Neuweiler ist seit Jahren fester Bestandteil der Waldgemeinde. Nicht zuletzt durch Corona hatte man es mit zahlreichen Herausforderungen zu tun. Jetzt hofft man allerdings, endlich wieder Veranstaltungen abhalten zu können.

Neuweiler - Kaum jemand hatte es registriert: Die "Tagespflege Herbstrose" in Neuweiler besteht seit mehr als sechs Jahren. Am 1. März 2016 hatte die feierliche Eröffnung stattgefunden.

Und schon mit ein wenig Stolz blicken die Verantwortlichen auf die vergangenen Jahre zurück: Insbesondere die Vorsitzende des Vereins "Miteinander & Füreinander (MFN)" in Neuweiler, Anita Burkhardt, und die verantwortliche Pflegedienstleiterin Hannelore Rack. Was musste Letztere mit ihrem Team insbesondere wegen der Corona-Pandemie so alles durchstehen und organisieren, um den täglichen Betrieb zum Wohle der pflegebedürftigen Menschen am Laufen zu halten, heißt es in einer Pressemeldung der Einrichtung. "Das sechsjjährige Bestehen werden wir zu gegebener Zeit gemeinsam mit unseren Tagesgästen auf jeden Fall noch nachfeiern", so Pflegedienstleiterin Rack, die wie alle sehnlichst auf ein Ende der Pandemie und des Krieges in der Ukraine hofft.

"Das belastet uns alle sehr, und unsere Tagesgäste reden auch viel über ihre eigenen Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg. Alte Emotionen kochen wieder hoch und wir versuchen, mit entsprechenden Programmen die Menschen abzulenken."

Bravourös gemeistert

Die Pandemie geh in das dritte Jahr und alle hoffen, dass es mit Beginn des Frühlings zu einer Entspannung kommt. Und wie das Team der "Herbstrose" bisher diese schwierige Zeit so bravourös gemeistert hat, ist aller Ehren wert, heißt es in einer Pressemitteilung. Man denke nur an die Monate, als zwischen jedem Tagesgast eine Glaswand aufgestellt werden musste und strenge hygienische Verhaltensweisen Pflicht waren –eine enorme Belastung auch für das Team der Betreuerinnen. Man durfte nicht mehr singen und Berührungen sowie Umarmungen waren passé. Ganz zu schweigen vom ständigen Tragen der Masken, dem Fieber messen und den üblichen Corona-Tests. Zudem ist die "Herbstrose" schon seit mehreren Monaten Teststation für Neuweiler und Umgebung. Durch die überaus rege Nachfrage müssen immer noch Betreuerinnen diese Aufgabe wahrnehmen.

Hoffen auf Normalität

So wünscht man sich bei der "Herbstrose", dass bald wieder Normalität einkehrt. Konkret geplant sind jedenfalls schon einige Sonderveranstaltungen in den nächsten Wochen: "Tulpen aus Amsterdam", "Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt" und nicht zuletzt auch die "Vorbereitung auf Ostern". Darüber hinaus wird man auch an einem Nachmittag eine gedankliche Reise in die Schweiz unternehmen, mit Fotos und Filmen der Schweizer Berge und auf dem Akkordeon gespielten Ländlern sowie dem Lied "Blau blüht der Enzian". Zum Kaffee gibt es original Schweizer Rüeblitorte, frisch zubereitet von einer aus der Schweiz stammenden Betreuerin. So ist immer etwas los in der "Herbstrose" zur Freude der Tagesgäste. Karlheinz Rack, der Ehemann der Pflegedienstleiterin, hat auch schon einen Maibaum für die Einrichtung ausgesucht.

Geburtstagsüberraschung für Archiktektin

Das Mitarbeiterteam legt auch großen Wert darauf, am öffentlichen Leben in Neuweiler teilzunehmen. So gratulierten sie kürzlich Rose Klink, der ehrenamtlichen Architektin des geplanten Seniorenheims in Neuweiler, zu ihrem runden Geburtstag. Als Zwerge verkleidet überraschten sie das Geburtstagskind und bedankten sich mit einer bühnenreifen Aufführung für ihr Engagement mit der Aufstellung eines kleinen Musterhauses. Jeder Stein war mit einem guten Wunsch beschriftet.

Über die Betreuung der Tagesgäste und den täglichen Corona-Tests hinaus wird von der "Herbstrose" noch vieles zusätzlich geleistet: Tagesbetreuungs-Unterstützung für pflegende Angehörige, häusliche Betreuung, Beratung für pflegende Angehörige sowie Versorgung und Betreuung von Menschen, die wegen Corona in Quarantäne sein müssen, beispielsweise die Versorgung mit Lebensmitteln. In Neuweiler ist man jedenfalls dankbar und froh, dass es die "Herbstrose" und hofft auf baldige öffentliche Veranstaltungen – ohne Masken, Tests und Fieber messen.