Die Fahrbahnschäden der Karl-Marx-Straße haben bald ein Ende: Am Donnerstag soll die Sanierung beginnen. Die Busse halten dennoch wie gewohnt. Foto: Pohl

Die Karl-Marx-Straße bekommt voraussichtlich am Donnerstag einen neuen Fahrbahnbelag. Dazu gilt an diesem Tag dort ein absolutes Halteverbot.

VS-Schwenningen - Es ist momentan eine Prüfstrecke für Stoßdämpfer, doch das soll sich ab Donnerstag dieser Woche ändern. Wie die Stadtverwaltung ankündigte, werde die Fahrbahn der Karl-Marx-Straße zwischen der Römerstraße und der Helene-Mauthe-Kindertagesstätte saniert.

Dabei weist die Verwaltung in einer Pressemitteilung daraufhin, dass die Arbeiten witterungsabhängig seien. Ungeachtet dessen, gelte jedoch an diesem Donnerstag ein absolutes Halteverbot in diesem Bereich der Straße, um die Arbeiten nicht zu behindern.

"Zum Arbeitsbeginn wird die Straße gründlich mit einer Großkehrmaschine gereinigt", schreibt die Stadt. Weiter heißt es: "Die Sanierungsarbeiten des Deckenbelages sind als Tagesbaustelle geführt, das heißt die Arbeiten sind bis zum Abend abgeschlossen." Der Verkehr werde während der Baumaßnahme an dem Arbeitsbereich einseitig vorbeigeführt. Die Buslinie und die Haltestellen würden weiterhin angefahren und bedient.

Abgespeckte Version

Die Sanierungsmaßnahme ist im Dezember vergangenen Jahres im Technischen Ausschuss beschlossen worden und wird nun rund acht Monate später in Angriff genommen. Allerdings ist die Erneuerung der Straßendecke nur die abgespeckte Version der ursprünglich geplanten Sanierung. Seinerzeit hieß es in der Sitzung des städtischen Gremiums, dass man eigentlich viel mehr in der Karl-Marx-Straße machen wollte, doch dafür fehle momentan das Geld.

Bürgermeister Detlev Bührer damals: "Eigentlich wollten wir Ihnen eine andere Vorlage präsentieren. Ursprünglich sollte nicht nur der Entwässerungskanal in der Straßenmitte erneuert, sondern auch der gesamte Straßenraum anders gestaltet werden." Dass nun lediglich die Deckschicht der Fahrbahn erneuert wird, ist in der Sparversion von 2020 zwar so geplant gewesen, allerdings wurden die Pläne nun nochmals geändert, wie auf Nachfrage bei der Stadtverwaltung deutlich wird.

Ursprünglich, so hieß es im Dezember, sollte die Fahrbahn im Zuge der Kanalsanierung in der Mitte der Fahrbahn erneuert werden. CDU-Stadtrat Dirk Sautter hatte seinerzeit nämlich explizit betont, dass die Straße dann aber nicht nur im Bereich der Öffnung zur Kanalsanierung erneuert werden sollte, sondern komplett gemacht werden müsse. "Ausgerechnet im Randbereich der Karl-Marx-Straße gibt es extreme Schäden", so seine Begründung. Das wurde vom Technischen Ausschuss auch so beschlossen – "die Fahrbahnsanierung von Randstein zu Randstein".

Nun aber teilt Oxana Brunner, Pressesprecherin der Stadt, mit, dass der Kanal noch gar nicht saniert ist. "Kanal und Decke sollen voraussichtlich im Jahr 2025 ›im großen Stil‹ erneuert werden; deshalb findet jetzt auch nur eine kleine Sanierungsmaßnahme statt."

Kommentar: Geld vergraben

Dem Technischen Ausschuss wurde eine abgespeckte Version zur Sanierung der Karl-Marx-Straße mangels Geld in der Stadtkasse vorgelegt. Zum Tragen kommt nun aber die Sparversion XXL, denn die vorherige Kanalerneuerung ist gestrichen. Lediglich die Asphaltdeckschicht wird ausgebessert, um in rund vier Jahren wieder aufgerissen zu werden. Beim Zustand der Karl-Marx-Straße könnte man nun wohlwollend sagen, die Stadtverwaltung handelt schnell mit einem Provisorium. Realistisch betrachtet wird jedoch zusätzliches Geld verbaut, mit der Begründung, dass keines da ist. Ein Irrsinn, der bereits in der Vergangenheit kritisiert wurde. Damals hieß es, die Absprache mit Stadtwerken oder Kommunikationsunternehmen sei schlecht und Straßen würden unnötig mehrfach aufgegraben. Das wird auch in diesem Fall wieder so sein – allerdings ohne fremde Beteiligung.