Zum offiziellen Spatenstich vereint (von links): Jürgen Pfaff vom Büro „Faktor Grün“, Stadtbaumeister Alexander Tröndle, Gemeinderat Hansjörg Staiger, Ex-Bürgermeister Wolfgang Schergel, der Landtagsabgeordneter Frank Bonath, Sabine Schneider vom Architekturbüro Schneider, Gemeinderätin Karola Erchinger, Gemeinderat Dirk Schmider, Bürgermeister Michael Rieger, Sebastian Käppel von Peter Gross Bau und Jürgen Mager vom Statikbüro Faltelhauser. Foto: Stephan Hübner

Viel geboten war am Samstag, am Tag des Städtebaus, in der Bergstadt: So gab es einen Spatenstich bei der künftigen Tiefgarageneinfahrt sowie Führungen für interessierte Bürger im Rotem Löwen, Rathaus und am Marktplatz.

Groß war das Interesse der Einwohner am Spatenstich. Bürgermeister Michael Rieger sprach von der größten städtebaulichen Maßnahme im Ort der letzten 50 Jahre und dankte dem Land für Zuschüsse, ohne die man das gar nicht stemmen könne.

 

Der Landtagsabgeordnete Frank Bonath betonte die Bedeutung von Ortskernen fürs Gemeinwesen, Stadtbaumeister Alexander Tröndle den Erhalt von Gebäuden als Zeitzeugen. Er kritisierte aber, dass schon einmal geförderte Gebiete keine Gelder mehr bekommen. Wenn alles gut laufe, könne man in vier bis fünf Jahren durch sein. Jürgen Pfaff vom Planungsbüro Faktor Grün sprach von allein 1000 Tonnen Abbruchmaterial am Marktplatz.

1000 Tonnen Material wurde am Marktplatz entnommen. Foto: Stephan Hübner

Durch den Roten Löwen führten die Architekten Stefan Blum und Martin Rosenfelder. Laut Blum ist der Anbau nötig, da er den Altbau stabilisiert und ihm Nutzungsoffenheit gibt, man Geschosse zusammenschließen oder trennen könne. Rosenfelder wies auf die Nordverglasung des Treppenhauses hin, bei der eine Scheibe 450 Kilogramm wiege. Über dem Kellergewölbe entsteht das Jugendhaus samt einer Art Dancefloor und Sonderverglasung, um Lärm zu mindern. Außen ist ein Holzdeck geplant.

Schon jetzt beeindruckend ist der künftige Bürgersaal. Foto: Stephan Hübner

Begegnungscafé und Zwergenstübchen

Im Gebäude finden sich unter anderem ein Begegnungscafé, in dem bewusst alte Stellen des Mauerwerks freigelegt wurden, und das Büro der Wirkstatt mit Zwergenstübchen. Hier könnten Kinder während des samstäglichen Einkaufs der Eltern auf freiwilliger Basis betreut werden. Im Bürgersaal wird nach Fertigstellung der Blick zum First offen sein. Auf dem Dach ist eine Photovoltaik-Anlage geplant, das Haus wird per Fernwärme vom Rathaus aus versorgt.

Im künftigen Begegnungscafé wurden bewusst alte Stellen des Mauerwerks freigelegt. Foto: Stephan Hübner

Celine Würtz vom Planungsbüro „Sutter³“ begründete die Sanierung statt des Abrisses des Rathauses damit, dass das Gebäude mit der eingesparten Energie 34 Jahre beheizt werden könne und die Vollsanierung 1,5 Millionen Euro günstiger sei. Die Fassade soll mit Elementen aus heimischem Holz und Photovoltaikmodulen verkleidet sowie teilweise begrünt werden. Im Untergeschoss wird die Bücherei unterkommen, das Gebäude sich beim Eingang per Verglasung öffnen. Es wird einen zweiten Aufzug geben, das Bürgermeisterbüro in den fünften Stock wandern, dort Ruhe- und Pausenraum fürs Personal entstehen. Dächer werden begrünt und auch mit Photovoltaik versehen. Energie kommt über Erdwärme.

Rund 20 neue Bäume am Marktplatz

Am Marktplatz informierte Jürgen Pfaff darüber, dass über 20 neue Bäume gepflanzt werden sollen und dazu Blumentröge, drei kleine Brunnenanlagen und große Holzdecks zum Verweilen geplant sind. Eine Zisterne ist für die Baumbewässerung zuständig.