Die Hauptfassade des Platzmeisterhauses Foto: Siegfried Schmidt

Das ehemalige Grandhotel Waldlust in Freudenstadt und das Platzmeisterhaus im Christophstal können an diesem Sonntag besichtigt werden.

Die Denkmalfreunde Waldlust und der Denkmalverein Freudenstadt beteiligen sich am bundesweiten Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, mit zwei Denkmalbauten: dem ehemaligen Grandhotel und dem Platzmeisterhaus im Christophstal. Zwei ganz unterschiedliche bau- und kulturgeschichtliche Gebäude, wie die Vereine mitteilen.

Thematisch geht es an diesem Tag um „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“, so das Motto der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die Waldlust markiert dabei eine Kurstadt-Epoche, als Hochadel und Übersee-Jetsetter nach Freudenstadt und ins damalige Luxus-Resort des Hotelpioniers Ernst Luz reisten.

Das Platzmeisterhaus, 1838 erbaut, also mehr als ein halbes Jahrhundert früher, diente einst als vornehmes Wohnhaus und Verwaltungssitz der Königlichen Hüttenwerke Christophstal – mit dem „Platzmeister“ als Hüttendirektor. Die „Wahr-Zeichen“-Funktion dieses Gebäudes heute besteht in der Vergegenwärtigung der damaligen Wohnkultur des bürgerlichen Biedermeier. Große Teile der Innenausstattung des Hauses sind original erhalten geblieben.

Auch Hotelsuiten geöffnet

Am Tag des offenen Denkmals wird in der Waldlust heuer kein spezielles Programm angeboten. Da der „Kunstsommer Waldlust“ noch bis Ende September läuft, bleibt es auch diesen Sonntag bei der Öffnungszeit von 12 bis 18 Uhr. Für die Besucher sind alle Schau- und Hörräume sowie besondere Hotelsuiten geöffnet. Die neue „Sound-Installation“ in der ehemaligen „Zwitscherstube“ steht Kunst- und Denkmalinteressierten ebenso offen wie die Kunstkreationen auf den Etagen eins bis vier. Im „Zwitschergarten“ ist wie üblich eine Catering-Station mit Getränken und Snacks aufgebaut.

Im Platzmeisterhaus, Talstraße 250 im Christophstal (zurzeit nur über die B 294/Gasthaus Schiff anfahrbar) wird den Besuchern von 11 bis 16 Uhr der soeben fertiggestellte und bereits farbenprächtig erblühte „Platzmeistergarten“ vorgestellt.

Schaugarten für die Gartenschau

Anstelle des dort im Jahr 1838 angelegten Gemüsegartens wurde aus dem zuletzt nur noch Wildwuchs-überwucherten Gelände ein Schaugarten entwickelt. Dieser verkörpert nicht nur die schmückende Ergänzung zum Biedermeier-Denkmal, er ist bei der Gartenschau 2025 auch ein Programmpunkt.

Im Gebäude informieren die Eigentümer und der Denkmalverein über die Hausgeschichte und die Aufgaben der laufenden Sanierung und Restaurierung. Dazu gehören die Hofanlage mit Einfassungsmauer und der aus dem Jahr 1856 stammende Hangkeller, ebenfalls ein reiner Sandstein-Blockbau mit Innengewölbe.

Im Übrigen weisen die Veranstalter auf die laufenden und schon fortgeschrittenen Wiederaufbauarbeiten für die alte Rußhütte gleich in der Nachbarschaft hin.