Kultur, Historie, ein gemütlicher Sonntagmittag: Zum Tag des offenen Denkmals war in der Schäferlaufstadt Wildberg auch 2023 ein abwechslungsreiches Programm geboten – verteilt über die Stadtteile und unter Beteiligung vieler Akteure.
Los ging es am späten Vormittag mit Swing, Dixie, Lounge-Musik und Jazz, unter anderem von Frank Sinatra und Ella Fitzgerald. Die Hot-Jazz-Revival Band mit Damir Brajlovic (Gesang, Klavier), Hans-Joachim Weiß (Kontrabass), Peter Ruopp (Saxofon) und Michael Durst (Schlagzeug) gestaltete eine beschwingte Jazz-Matinée in der malerischen Klosteranlage.
Nach und nach lockte die einzigartige Musik die Gäste an und die Sitzplätze rund um den plätschernden Klosterbrunnen füllten sich allmählich. Auch viele Radfahrer bogen auf ihrer sonntäglichen Tour kurzentschlossen zu den historischen Mauern ab.
Knapp 20 Besucher waren zu dieser Zeit noch in der Kirche in Sulz am Eck, wo Heide Dittus direkt nach dem Gottesdienst eine spannende Führung durch das schöne Gotteshaus gestaltete. Besonders interessant: In den nächsten Wochen wird hier die selbst geschriebene Sulzer Bibel ausgestellt, die im Jahr 2003 erstellt wurde.
Referenten geben Einblicke
Am Mittag konnten noch weitere Kirchen im Stadtgebiet erkundet werden: Hansjörg Hummel berichtete farbenfroh und lebendig von den Besonderheiten der evangelischen Kirche in Wildberg. Knapp 15 Zuhörer waren fasziniert von deren Geschichte.
Ortsvorsteher Uwe Traub traf sich mit 25 Interessierten vor der Effringer Marienkirche, darunter auch so mancher, der bereits morgens in Sulz am Eck an der Führung teilgenommen hatte. Nach einigen Worten zu der einmaligen gotischen Kirche fesselte Traub sein Publikum bei einem Ortsrundgang mit Geschichten und Wissenswertem rund um Effringen.
Am Nachmittag erkundete Wilhelm Mohr mit 25 Gästen das Gültlinger Oberdorf und beeindruckte mit vielen Geschichten und Informationen. Der wortwörtliche Höhepunkt: der Besuch des Kirchturms und des Dachbodens der Gültlinger Martinskirche.
Das Museum im Kloster Reuthin öffnete ebenfalls seine Türen. Neben einem Besuch der Dauerausstellung sowie der beiden Sonderausstellungen „300 Jahre Schäferlauf“ und „125 Jahre Schwarzwaldverein Wildberg“ war hier eine Führung mit Herbert Bantle geboten. Der Sprecher des Arbeitskreises Museum und Heimatgeschichte informierte 25 Zuhörer rund um den Schäferlauf und das Jubiläum. So mancher hatte den Schäferlauf noch nie erlebt und war sichtlich beeindruckt. Zum Schluss nahm er die Gruppe mit auf eine Führung durch die Sonderausstellung.
Verlauf des Tages überzeugt
In bewährter Weise mit von der Partie war der Schwarzwaldverein Wildberg. Die engagierten Freiwilligen übernahmen bereits am Vormittag die Bewirtung bei der Jazz-Matinée und boten wieder ein deftiges Weißwurstfrühstück, Rote Wurst und Steakweckle.
Am Mittag ging die Veranstaltung nahtlos in das Herbstfest des Schwarzwaldvereins über. Die Ehrenamtlichen tischten eine große Auswahl selbst gebackener Kuchen auf. Bis zum Abend war der Verein nahezu ausverkauft. Für Unterhaltung sorgte die Band „Fifty Two“ mit fröhlicher Musik und Hits der letzten Jahrzehnte.
Michaela Leven, Tourismusbeauftragte der Stadtverwaltung Wildberg, und Kulturbeauftragter Maximilian Ormos zeigen sich glücklich mit dem Verlauf. Es sei wieder gelungen, ein breites Programm auf die Beine zu stellen, durch welches sich die Schäferlaufstadt mit ihren Stadtteilen von ihrer historischen und kulturellen Seite präsentieren konnte. Doch ohne helfende Hände wäre der Tag nicht möglich gewesen. Ihnen galt der Dank.