Die Nusplinger Friedhofskirche ist ein kunst- und kulturhistorisches Kleinod. Foto: Berbalk

Geologische sowie kunst- und kulturhistorische Schätze haben zahlreiche Besucher nach Nusplingen gelockt – in die Friedhofskirche.

Nusplingen - Den gesamten Tag über war es möglich, die Friedhofskirche zu besichtigen. Die Mitglieder des Fördervereins boten stündlich kunsthistorische Führungen durch St. Peter & Paul an, mit der Möglichkeit, den im Jahre 2019 frisch renovierten Turm zu erklimmen und zu besichtigen. Dieses Jahr wartete auf die Besucher neben der Friedhofskirche als kunst- und kulturhistorisches Kleinod noch eine weitere Besonderheit. Im Kirchenschiff sind derzeit in einer Ausstellung aktuelle Grabungsfunde aus dem geologischen Steinbruch, dem Plattenkalk von Nusplingen, ausgestellt. Die Fossilien wurden in den vergangenen Jahren gefunden und im Naturkundemuseum Stuttgart präpariert.

Großer Sachverstand

Günter Schweigert, Grabungsleiter und ausgewiesener Experte für die Nusplinger Funde, war am Tag des offenen Denkmals anwesend. Immer zur vollen Stunde führte er mit großem Sachverstand durch die mit 40 Exemplaren bestückte Ausstellung. Dabei erfuhren die Besucher vieles über die Hintergründe des Nusplinger Plattenkalks und dessen ehemaligen Bewohner, die heute in Stein gebannt ihre Geschichten erzählen. So machte Schweigert auf einen prähistorischen Fisch aufmerksam. Durch einen Fressfeind bereits tödlich verletzt, versuchte sich dieser Fisch im seichten Grund der Nusplinger Lagune einzugraben. Dies gelang teilweise mit letzter Kraft und einigen Flossenschlägen, die sich als Abdrücke im feinen Sediment erhalten haben.

Die Friedhofskirche sowie die Fossilienausstellung sind noch bis einschließlich 30. Oktober jeweils an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 17 Uhr kostenlos zu besichtigen. Termine außerhalb dieser Zeiten können bei der Gemeindeverwaltung Nusplingen, Telefon 07429/9 31 09 20, gebucht werden.