Juandalynn Abernathy erfüllte mit ihrer gewaltigen Sopranstimme das Schiff der Weiler Kirche und sorgte für Gänsehautmomente im Publikum Foto: Bäurle/Max Bäurle

Die Weiler Kirche bei Owingen war beim Tag des offnen Denkmals fast proppenvoll. Kein Wunder, denn für die Veranstaltung hatte man eine besondere Künstlerin verpflichtet.

Denn die bekannte Opern- und, Gospel- und Spiritualsängerin Juandalynn R. Abernathy trat in der Kirche auf. Für alle Anwesenden, die die Sopranistin noch nicht kannten, stellte Jochen Stifel die Sängerin vor. Stifel war Vorsitzender des vor ein paar Jahren aufgelösten Fördervereins zum Erhalt der Weiler Kirche und von ihm erfuhr man, dass Abernathy am Musikkonservatorium in Boston studiert hat.

 

Später habe sie ein Stipendium vom Goethe-Institut in Deutschland erhalten und sei von sehr guten Gesangslehrern ausgebildet worden. Ihr Vater war in den 1960er-Jahren Weggefährte von Dr. Martin Luther King, der im Übrigen der Patenonkel der Sängerin ist.

Sängerin Abernathy sorgt für Gänsehaut

Mit ihrer unglaublichen Sopranstimme erfüllte die in Balingen lebende Sängerin die Kirche und sorgte für Erstaunen und Begeisterung. Dem berühmten Kirchenlied „Amazing Grace“ folgte „You’ll Never Walk Alone“ ein Stück aus dem Musical „Carousel“, das seit Jahren in Fußballstadien inbrünstig gesungen wird.

Die beiden Spirituals „Honor, Honor“ und „My God Is So High“ hatte Abernathy ebenfalls mit nach Owingen gebracht und setzte mit dem letzten Lied “Swing Low, Sweet Chariot” (wieder ein Spiritual) fast noch einen drauf. Standing Ovations waren die Folge. „Gänsehaut“, befand auch der anwesende Owinger Ortsvorsteher Karl-Heinz Binder. Jochen Stifel dankte der Sängerin für ihre schöne Darbietung.

Bläserensemble der MK Owingen spielt Instrumentalmusik

Auch das Bläserensemble der Musikkapelle Owingen unter der Leitung von Stefan Riethmüller wusste zu gefallen. Es widmete sich zu Beginn seines Auftrittes dem jungen Mozart („The Young Amadeus“), das im Arrangement von Jacob de Haan mit lyrischen Qualitäten ausgestattet war und bot später das emotionale, durch den kanadischen Songpoeten Leonard Cohen bekannt gewordene, „Hallelujah“ auf berührende Weise.

Das Spiritual „Nobody Knows The Trouble I’ve Seen“, auch schon von Louis Armstrong gesungen, und das hymnische, romantische „Highland Cathedral“, eigentlich eine Dudelsackmelodie, rundeten den gelungenen Auftritt der Instrumentalisten ab, die natürlich auch mit viel Beifall belohnt wurden. Pfarrer i.R. Ulrich Schury spielte zudem vom Band ein mittelalterliches Gebet vor.

Führungen durch die im 12. Jahrhundert erbaute Weiler Kirche

Im Anschluss fanden Führungen statt, und im Dachstuhl gab es Bilder zu bewundern, welche die Entwicklung und Veränderungen der Kirche in den vergangenen 200 Jahren zeigen.

Im Dachstuhl der Weiler Kirche dokumentiert eine Fotoausstellung in schöner Weise die vergangenen 200 Jahre der Kirche. Foto: Bäurle /Bäurle

Die Weiler Kirche sei 1152 dem heiligen Georg geweiht worden und somit heute stolze 872 Jahre alt, wie Stifel betonte. Sie habe diverse Renovierungen hinter sich, die letzten fanden von 2008 bis 2011 statt. Er wies auch auf die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hin. Diese private Initiative gebe es schon seit über 30 Jahren und von ihren Zuschüssen habe auch Weiler Kirche profitiert.